Rund 500 Taxifahrer protestierten gestern in Bern gegen Uber. Der US-Internet-Fahrdienst ermöglicht es Privaten, Personen für Geld zu transportieren. Die Uber-Preise sind massiv tiefer als der Taxitarif.
Kampf ums Überleben
Viele Taxifahrer kämpfen ums Überleben. «Ich habe Frau und zwei Kinder», sagt Shkelzen Haxhaj (35) aus Zürich, «und habe oft nach zehn Stunden Nachtdienst nur zwanzig bis dreissig Franken verdient.»
Die Taxifahrer fordern ein Uber-Verbot, wie es Genf bereits kennt. «Trotzdem arbeiten sie weiter», sagt Taxifahrer Mohammed Gharbi (41). «Das zuständige Departement setzt das Verbot nicht konsequent um.»
René Pfister (63) aus Solothurn fährt seit 40 Jahren Taxi. «Ich muss einen teuren Standplatz bezahlen, Konzession und Versicherung. Die Uber-Fahrer dagegen können sich das ganze Geld in den Hosensack stecken. Uber macht unsere Branche kaputt.»
IMAGE-ERRORKein Gehör bei Politik und Behörden
Auch Taxifahrer Syli Feti (62) aus Zürich ist wütend: «Uber hat keine ausgebildeten Fahrer, das ist unseriös.» Roland Höhn (62), Taxifahrer und Sekretär der Schweizer Taxiunion, warnt: «Wenn der Verdienst nicht mehr reicht, gehen unsere Leute in Scharen auf das Sozialamt.»
IMAGE-ERRORUber setze fragwürdige Methoden ein, sagt Höhn. «Wir können im Coop oder in der Migros auch nicht sagen, wir bezahlen jetzt nur die Hälfte.» Die Taxiunion deponierte einen Brief beim Bundesrat. Uber kassiert pro Fahrt 25 Prozent Gebühr. Und wegen Uber brach der Verdienst der Täxeler in Zürich um 30 Prozent ein.