Kein Hijab für die Frauen und keine Kandora für die Männer: Die neue Airline Saudi-Arabiens setzt bei den Uniformen ihrer Flugbegleiter nicht auf Tradition. Stattdessen gibts Hollywood-Feeling und Glamour.
Die Riyadh Air, die im kommenden Jahr den Flugbetrieb aufnehmen wird, hat an der Pariser Fashion Week die Uniformen vorgestellt. Diese sind in Dunkelblau-Lila gehalten und fortschrittlich geschnitten. «Wow, die Saudis eiern nicht herum», schreibt ein offensichtlich begeisterter User auf der Nachrichtenplattform X. «Sehr stilvoll und elegant, das lässt sich sehen», ein anderer.
Der Hollywood-Look kommt nicht von ungefähr, wie Riyadh-Air-CEO Tony Douglas (61) in einem Interview verrät: «Wer erinnert sich nicht an den Film 'Catch Me If You Can', als DiCaprio durch das Terminalgebäude läuft und jeden anhält, weil sie glamourös aussehen.» Genau das wolle man mit einem «modernen Twist» zurückbringen.
Mohammed bin Salman will Tourismus ankurbeln
Andere Airlines aus der Region sind da wesentlich traditioneller unterwegs. Zum Beispiel Saudia, die Nationalfluglinie Saudi-Arabiens. Aber auch Emirates und Qatar Airways setzen mit ihren jeweiligen Uniformen auf den klassisch arabischen Look.
Dass Riyadh Air eine moderne Strategie fährt, passt in die Strategie von Kronprinz Mohammed bin Salman (38). Er will den Tourismus mit aller Kraft ankurbeln und hat nicht zuletzt deshalb die neue Riyadh Air lanciert. Im Land selber gibt es aber auch Kritiker von bin Salmans Politik. Religiöse Hardliner haben keine Freude an der Modernisierung Saudi-Arabiens und dürften die neuen Uniformen kritisch sehen.