Wo einst Napoleons Bruder lebte
Schloss Gottlieben steht für happigen Preis zum Verkauf

Das Schloss Gottlieben im Thurgau blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Wer es kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen.
Publiziert: 09.12.2022 um 17:04 Uhr
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Das Schloss Gottlieben im Thurgau steht zum Verkauf.
Foto: Wikipedia

Das Schloss Gottlieben TG gegenüber von Konstanz (D), mit Direktanstoss zum Seerhein, der den Ober- mit dem Untersee verbindet, sucht neue Besitzer.

Im Inserat wird «eine neue Schlossherrschaft, die mit Liebe und Freude alte Substanz restauriert und an einer Traumlage wohnen möchte. Eigentümer, die das Anwesen in neuem Glanz erstrahlen lassen» gesucht.

Geheimnisumwobenes Schloss

Einkaufstouristen und Thurgau-Fans, die hier ein Schnäppchen orten, werden allerdings enttäuscht. Der Kaufpreis ist happig. 15 bis 20 Millionen Franken will die Eigentümerschaft dafür. Immerhin hat es noch Platz für einen Neubau mit bis zu 1319 Quadratmetern. Das Schloss verfügt über 32 Zimmer. Es ist allerdings äusserst renovationsbedürftig.

Laut Denkmalpflege Schweiz wurde der Bau des Schlosses vom Konstanzer Bischof Eberhard II. 1251 in Auftrag gegeben. Auf dem Immobilien-Portal von Ginesta Immobilien in Küsnacht ZH ist zu lesen, dass diverse Besitzerwechsel folgten, bis Jérôme Bonaparte (1784–1860), Bruder von Napoleon I. (1769–1821), das Anwesen erwarb. Und die Burg im 19. Jahrhundert zum Schloss im neugotischen Stil umbaute.

Wasserschloss mit venezianischem Zauber

1950 kaufte die Schweizer Opernsängerin Lisa Della Casa (1919–2012) mit ihrem Gatten Dragan Debeljevic (1921–2014) das Schloss. Lisa Della Casas Todestag jährt sich an diesem Samstag zum zehnten Mal.

Heute bewohnt einzig noch Tochter Vesna das historische Anwesen am Seerhein, weiss die deutsche Regionalzeitung «Südkurier». Ein Blick hinter die über 700 Jahre alten Mauern sei praktisch niemandem vergönnt. Wohl auch aus diesem Grund wird der Bau auch als geheimnisumwobenes Wasserschloss mit venezianischem Zauber bezeichnet. (uro)


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