Wie stark die Schweizer Ferienhotellerie in diesem Herbst vom Ansturm der eigenen Gäste profitiert hat, steht noch nicht fest. Wie stark Ferienhäuser und -wohnungen gesucht und gebucht wurden, dagegen schon. Hometogo.ch, die grösste Such- und Vermittlungsplattform für Ferienunterkünfte weltweit, hat für BLICK fast eine Million Suchanfragen und Check-in-Daten ausgewertet. Und untersucht, welchen Einfluss Corona darauf hatte.
Erste Erkenntnis: Es gab einen deutlichen Zuwachs bei den Suchanfragen für Schweizer Ziele. «Das Interesse an Ferienwohnungen und -häusern hat in diesem Jahr generell sehr stark zugenommen», sagt eine Hometogo-Sprecherin. Im Vergleichszeitraum Herbst 2020 seien über 340 Prozent mehr Suchanfragen auf der Schweizer Webseite des Ferienwohnraumvermittlers eingegangen als in der gleichen Zeit des Jahres 2019.
Mittlerweile sucht mehr als jeder Zweite nach einem Reiseziel innerhalb der Schweiz. Das entspricht einem Plus von 72 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betrachtet wird jeweils der Suchzeitraum vom 1. September bis 16. Oktober. Das lässt auch Schlüsse auf die Ferienpläne von Herrn und Frau Schweizer zu.
Italien beliebter als vor Ausbruch der Corona-Pandemie
Eine weitere Erkenntnis: Meistgesucht ist die Schweiz, danach folgen Ferienziele in Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich. Während Italien im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht zugelegt hat – trotz Reisebeschränkungen und teilweiser Quarantänepflicht –, brechen Suchanfragen für alle übrigen Ferienländer ein. Allein für Frankreich suchten 60 Prozent weniger eine Ferienunterkunft.
Italien im Detail: Nach dem Tessin sind die Toscana und Sardinien die beliebtesten Regionen. Auch eine Quarantänepflicht scheint die Lust auf Ferien nicht zu trüben: Ligurien liegt auf Platz fünf der meistgesuchten Regionen, obwohl bei der Rückkehr in die Schweiz eigentlich eine zehntägige Quarantäne verlangt wird. Die Schweizer lassen sich nicht abschrecken – es zieht sie trotzdem in den Süden.
Das sind die grössten Gewinner
Die Hometogo-Auswertung der Schweizer Kantone zeigt: Im Herbst haben die Kantone Tessin, Wallis und Graubünden am meisten zugelegt. Das Tessin legt bei den Suchanfragen in dieser Saison um ganze 159 Prozent zu. Lugano ist sogar die am meisten gesuchte Stadt.
Hohe Zahlen generiert auch das Wallis: Die Region steigerte sich um satte 155 Prozent. Meistgesucht sind Zermatt, Leukerbad und Saas-Fee. Doch auch Graubünden wird für den Herbst mehr als doppelt so oft gesucht wie im Vergleichszeitraum des Jahres 2019. Das Engadin, Davos und Pontresina gehören zu den beliebtesten Zielen im Bündnerland.
Das sind die grössten Verlierer
Im Vorjahr typische Ziele sind jetzt nicht gefragt. Nach Thailand, Grossbritannien oder auch den USA sucht überhaupt niemand mehr unter den Schweizer Hometogo-Nutzern: Keine einzige Suchanfrage gab es seit September 2020.
Auch die Suche nach Spanien ist fast ganz zum Erliegen gekommen. Mallorca hat 77 Prozent weniger Suchanfragen als noch im Jahr zuvor. Für Amsterdam in den Niederlanden und Nizza in Frankreich beträgt das Minus 76 respektive 67 Prozent.
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Das BAG aktualisiert laufend die Liste der Corona-Risikoländer für die nach einer Rückkehr in die Schweiz die Quarantäne gilt. Mit BLICK behalten Sie immer die Übersicht, welche Länder gerade aktuell auf der Liste sind.
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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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