«Wir werden weiter existieren»
Baselworld gibt sich nach Swatch-Ausstieg kämpferisch

Nach dem Ausstieg von Swatch ist die Zukunft der Uhrenmesse Baselworld ungewiss. Auch wenn sich die Betreiber kämpferisch geben.
Publiziert: 30.07.2018 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 11:33 Uhr
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Foto: Reuters
Sven Zaugg

Die Swatch Group hat die Veranstalter der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld gehörig verunsichert. Nachdem Konzernchef Nick Hayek (63) die Messebetreiberin MCH via «NZZ am Sonntag» wissen liess, dass der grösste Aussteller die Baselworld nicht mehr braucht und 2019 fehlt, reagierten am Montag auch Anleger. 

Die MCH-Aktie schloss mit 11,3 Prozent im Minus bei 40 Franken. Zwischenzeitlich notierte die Aktie sogar bei 37.10 Franken. Der Gesamtmarkt SPI schloss lediglich mit 0,1 Prozent im Minus.

Experte sieht schwarz

Die Aktienexperten der Bank Vontobel sind überrascht über den Ausstieg von Hayeks Uhrenkonzern. «Ohne die Swatch Group wird es schwierig, die Baselworld fortzusetzen», schreibt Vontobel-Analyst René Weber in einem Kommentar. Dabei sei die führende Uhrenmesse in diesem Jahr schon unter Druck geraten. Die Zahl der Aussteller hat sich auf 650 halbiert. 

Mit einem Messebudget von über 50 Millionen Franken und fast allen seiner 18 Marken ist der Swatch-Konzern der wichtigste Aussteller, gefolgt von Rolex, LVMH und Patek Philippe. 

Ist die Baselworld am Ende? Mit dem Rückzug von Swatch steht auch die Zukunft der Messefirma MCH auf dem Spiel, die sich zur Hälfte im Besitz der drei Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Zürich befindet. Letztes Jahr schrieb die Messebetreiberin rote Zahlen. Infolge der Schrumpfkur bei Baselworld musste MCH über 100 Millionen Franken auf ihre Messegebäude abschreiben.

«Baselworld wird weiterhin existieren»

«Wir haben viele neue Ideen», heisst es bei MCH auf Nachfrage von BLICK. Im 1. Stock der Halle 1 entstehe mit The Loop ein Areal, das die Kunst der Uhrmacherei vorstellt. Ein weiteres Highlight sei die neue Show Plaza im 2. Stock: «Ein 240-Grad-Catwalk mit zahlreichen LED-Screens ermöglicht neue Formen der Schmuckinszenierung.»

Messechef Michel Loris-Melikoff (53), erst seit Juli im Amt: «Baselworld wird weiterhin existieren – egal was passiert», versichert er in der Zeitung «Le Temps». Die Anleger konnte er damit jedenfalls nicht beruhigen.

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