Anton Affentranger (61) musste am gestrigen Donnerstag schlechte Zahlen verkünden. Implenia, der grösste Schweizer Baukonzern, den er seit 2011 führt, fuhr im ersten Halbjahr 11,9 Millionen Franken Verlust ein.
«Hoffentlich keine Projekte in der Pampa»
Bei der Präsentation äusserte sich Affentranger auch über die steigende Zahl leerstehender Mietwohnungen auf dem Land. «Ich verwende bei diesem Thema immer den Begriff der ‹Pampa›: Ich hoffe, dass wir keine Projekte in der Pampa haben», sagte der Implenia-CEO laut «Aargauer Zeitung».
Er giftelt gegen Gemeinden auf dem Land. Für manche ergebe es zwar Sinn, «bei sich auf der grünen Wiese» zu bauen, um Steuerzahler anzuziehen. Die Gesamtheit leide aber, wenn Baulandreserven aufgebraucht würden und sich der Trend zur Verdichtung dadurch noch verstärke. «Und heute schon ist die Nachfrage nach verdichtet gebauten Wohnprojekten sehr gross», so Affentranger.
Es gebe zwar Projekte für Kunden, die «irgendwo weit in der Pampa» bauten. Aber auf eigenes Risiko, betont Affentranger. Sonst habe Implenia dort keine Projekte.
Affentranger wohnt selbst in der Pampa
«Es ist nicht sinnvoll, irgendwo in den Agglomerationen auf der grünen Wiese grosse Überbauungen hinzustellen», so Affentranger laut «Aargauer Zeitung». Das sei aus mehreren Überlegungen deplatziert, «sicherlich aufgrund der Nachhaltigkeit und der Wirtschaftlichkeit».
Vielleicht auch aus eigennützigen Überlegungen: Affentrangers Wohnort ist das Örtchen Hermance GE am Genfersee, 15 Kilometer von der Kantonshauptstadt. Er wohnt also selbst in der Pampa. Vielleicht will der Implenia-CEO einfach keine neuen Nachbarn. (grv)