Wie Detailhändler für die Omikron-Monsterwelle aufrüsten
«Im schlimmsten Fall Öffnungszeiten der Läden kürzen»

Die Taskforce warnt vor einer Monsterwelle bei den Omikron-Ansteckungen in den nächsten Wochen. Der Detailhandel ist vorbereitet, sagen Verantwortliche zu Blick. Hamsterkäufe seien unnötig.
Publiziert: 12.01.2022 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2022 um 17:30 Uhr
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«Wir sind auf verschiedene Szenarien vorbereitet und stehen im Austausch mit dem BAG», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter.
Foto: Blick
Ulrich Rotzinger

Der Bundesrat führt eine pragmatische Strategie in der Corona-Krise und kürzt Quarantäne- und Isolationszeit. Doch wie rüstet sich der Detailhandel für die bevorstehenden Wochen? Und wie sieht der Notfallplan aus, wenn sich die Omikron-Welle auftürmt und zu zahlreichen Ausfällen beim Personal führt?

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«Wir sind auf verschiedene Szenarien vorbereitet und stehen im Austausch mit dem BAG», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter. «Bei uns ist alles im grünen Bereich.» Die Migros setzt auf «bewährte Schutzkonzepte», innerhalb der Gruppe herrsche eine grosse Solidarität. «Man unterstützt sich bei Bedarf gegenseitig.»

Coop stösst ins gleiche Horn. «Wir haben eine Vielzahl von Vorkehrungen getroffen, gestützt auf die guten Erfahrungen aus vorangegangenen Wellen», sagt Sprecherin Rebecca Veiga. Zu möglichen Personalausfällen heisst es: «Wir behalten uns je nach Situation vor, Mitarbeitende in die relevanten Bereiche zu verschieben.»

Bei Ikea hilft man sich aus

Ikea verzeichnet derzeit einen «leichten Anstieg» bei den Personalausfällen, wie Sprecherin Dominique Lohm sagt. Abläufe in den Filialen seien aber noch keine betroffen. «Wir helfen uns auch gegenseitig aus, und Mitarbeitende aus weniger ausgelasteten Bereichen wie etwa Food können an anderen Orten, wo allenfalls gerade mehr Bedarf herrscht, mit anpacken», sagt Lohm.

Konsumentinnen und Konsumenten brauchen nicht zu befürchten, dass sie demnächst vor leeren Regalen stehen. «Unsere Lager sind gut gefüllt», versichert auch Schlatter von der Migros. «Die Versorgung der Bevölkerung ist nicht gefährdet.» Hamsterkäufe sind somit unnötig, sagt auch Coop. «Wir setzen auf ein breites Sortiment und eine längerfristige Lagerplanung.»

Verbandsdirektorin appelliert an Öffentlichkeit

Das grosse Bild über den Detailhandel hat Dagmar Jenni, Direktorin der Swiss Retail Federation. Die Läden seien vorbereitet, sagt sie. «Die Lager sind gefüllt, insbesondere der Grundbedarf ist gesichert, die Schutzmassnahmen in Kraft. Personalausfälle sollen mit Aushilfs- und Temporär-Lösungen aufgefangen werden, bei kritischem Fachpersonal wurden Rotationspläne schon jetzt aufgegleist, um gleichzeitige Ausfälle und Kontakte zu vermeiden», zählt Jenni auf. «Im schlimmsten Fall kürzen wir noch vereinzelt die Ladenöffnungszeiten.»

Ihr Appell an die Öffentlichkeit: «Bündeln Sie Ihre Einkäufe, ziehen Sie mit den Detailhändlern an einem Strick und halten Sie sich an die Maskenpflicht und Abstands- und Hygieneregeln.»

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