Das Wochenende hat es wieder gezeigt: Der Einkauf des täglichen Bedarfs braucht mehr Zeit. Das Corona-notwendige Dosier-System der Läden lässt grüssen. Am Samstagmorgen heisst es Nummer ziehen bei Coop, um Einlass zu bekommen. Zwei Meter Abstand halten gilt auch bei der Migros an der Kasse, um dann irgendwann einmal die Waren auf das Band legen zu können. Selbst am Nachmittag stehen die Kunden draussen beim Discounter Aldi – mit Abstand – brav Schlange, bis sie dann mal in die Filialen gelassen werden.
Auch im Internet stockts. Coop@home.ch und Leshop.ch werden gerade überrannt. Die Online-Shops haben Hochkonjunktur wegen der Corona-Krise, wie BLICK immer wieder berichtet. Obwohl Coop und Migros auch für ihre Online-Kundschaft genug Lebensmittel und Getränke an Lager haben und Hamsterkäufe fehl am Platz sind.
Dennoch reissen sich die Kunden um Liefertermine. Bei den beiden grossen Online-Verkäufern kann es derzeit bis zu 10 Tage dauern, um die bestellten Produkte zu Hause in Empfang nehmen zu können.
Nachteulen landen Volltreffer
Clevere BLICK-Leser haben sich deshalb auf die Lauer gelegt. Und genau beobachtet, wann die Lebensmittel-Online-Shops von Coop und Migros ihre neuen Lieferfenster im Netz aufschalten. Beispiel Leshop.ch: Hier stehen immer zwei Wochen im Voraus die Lieferfenster zur Auswahl. «Jeweils der nächste Tag wird immer um Mitternacht aufgeschaltet», schreibt Franz Müller* aus St. Gallen dem BLICK.
Wie er haben weitere Leser sich jeweils um Mitternacht bei Leshop.ch auf die Lauer gelegt.
Einer schreibt: Am Donnerstag, 26. März, habe die Migros um 0.01 Uhr Lieferfenster für den 9. April freigeschaltet. Trotz Ansturm kamen offenbar viele, auch er, zu einem Lieferfenster.
In der Nacht zuvor allerdings, so berichten andere, seien diese Lieferfenster bereits um 0.04 Uhr, also knapp vier Minuten später, ausgebucht gewesen.
Coop@home prüft gestaffelte Aufschaltung
Ähnliche Erfahrungen machen Leser bei Coop@home.ch. Auch dort ist im Vorteil, wer nachts wach ist. Ob der Detailhändler für seinen Lebensmittelshop Coop@home.ch regelmässig um Mitternacht neue Zeitfenster für die Belieferung aufschaltet, will BLICK von Coop wissen. Es folgt weder eine Bestätigung noch ein Dementi. Vielsagend ist die Antwort dennoch. «Coop prüft derzeit eine gestaffelte Aufschaltung von Lieferterminen», sagt Coop-Sprecherin Marilena Baiatu.
Mehr zu Online-Lieferverzögerungen
Auch die Migros will sich nicht offiziell zum Zeitpunkt der Freischaltung von Terminen äussern. Diese sei von Region zu Region unterschiedlich. «Wir fügen laufend neue Lieferfenster hinzu», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter. Zurzeit seien die Lieferfenster für die nächsten rund zwei Wochen ausgebucht. «Viele Kundinnen und Kunden, die bis anhin in den Filialen eingekauft haben, steigen nun auf Leshop um», erklärt Schlatter.
Detailhändler wollen Online-Kapazitäten ausbauen
Bei der Migros arbeitet man am Ausbau der Kapazitäten. Mit einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem grossen Migros-Verteilzentrum in Suhr AG wollen die Verantwortlichen zudem die Lagerbestände von Leshop.ch erhöhen. In der Zwischenzeit bitte man die Kundschaft um Verständnis für die ausserordentliche Situation, so Schlatter.
Was tut Rivale Coop, dessen Onlinekanal ebenfalls gerade von Kunden überrannt wird? Coop-Chef Joos Sutter (55) spricht im Interview mit der «Sonntagszeitung» von einer Umsatz-Verdopplung bei Coop@home.ch. «Der Umsatz könnte sich aber auch verfünffachen, wenn wir die Kapazitäten hätten.» Die Nachfrage sei um ein Mehrfaches höher als die Kapazitäten in der Logistik.
Coop@home.ch bringt reduziertes Online-Angebot
Die Lösung sieht Sutter in einem auf 100 Artikel reduzierten Online-Sortiment. «Gegen Ende nächster Woche können Kunden bei Coop@home dieses reduzierte Angebot anwählen. Nur wenn wir die Artikelzahl reduzieren, können wir unsere Kapazitäten steigern.» Nur so komme der Kunde derzeit schneller zu seiner Lieferung. Sutter spricht von wenigen Tagen. Wer hingegen Produkte aus dem ganzen Sortiment von über 11'000 Artikeln auswählt, muss bis zu zehn Tage warten.
Die Frage ist nun, ob die Online-Kundschaft beim auf 100 Artikel reduzierten Coop-Angebot mitmacht.
*Name von der Redaktion geändert
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch