Bei Ikea hat man grosse Pläne: Die Schweden wollen die Schweizer Berge erobern. Dafür will der Möbelriese in Riddes VS bis im Herbst das zehnte Einrichtungshaus des Landes eröffnen. Und im Churer Steinbock-Shoppingcenter soll auf einer Fläche von 565 Quadratmetern eine Mini-Ikea in Form eines Planungsstudios eingerichtet werden.
Ikea will nach eigenen Angaben in die Schweizer Bergkantone, um noch näher bei den Menschen zu sein. Doch zuerst sollten die Schweden ihre Lagerwirtschaft in den Griff kriegen. Denn verärgerte Kundinnen und Kunden haben in den vergangenen Monaten immer wieder von Produkten berichtet, die zwar ausgestellt, aber nicht lieferbar sind.
Grund sind die anhaltenden Probleme in den globalen Lieferketten. Immerhin knapp ein Drittel aller Ikea-Produkte, die in der Schweiz verkauft werden, stammen nicht aus Europa. Diese Produkte sind von den Kapazitätsengpässen auf den Weltmeeren betroffen – es fehlen Schiffe und Container. Der Möbelriese ist sich des Problems bewusst. «Wie viele andere Unternehmen weltweit, ist auch Ikea von den Herausforderungen der globalen Lieferkette konfrontiert», sagt Sprecherin Dominique Lohm.
Kunden sollen Verfügbarkeit vorher prüfen
Das stundenlange Shopping endet so oft im Frust. Wer sich beim Rundgang die Nummern seiner Lieblingsmöbel notiert hat, erlebt bei der grossen Selbstbedienungshalle am Schluss sein leeres Wunder. Die Produkte sind oft vergriffen oder nicht lieferbar. Auch der Onlineshop ist vom Nachschub-Problem betroffen.
Man setze alles daran, dass die Produkte bestmöglich verfügbar seien, so Lohm. «Grundsätzlich ist es unser Ziel, dass das, was unsere Kundinnen und Kunden online oder im Laden sehen, auch kaufen können.» In den vergangenen Monaten war das ein leeres Versprechen. Und auch in naher Zukunft dürfte sich die Situation nicht entschärfen. Lohm sagt denn auch: «Weil es dennoch weiterhin vorkommen wird, dass Artikel nicht vorhanden sind, empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden, die Produktverfügbarkeit im Vorfeld online zu prüfen.»
Für das Unternehmen ist die Situation besonders ärgerlich, die Zügelsaison steht vor der Tür – der Bedarf an neuen Möbeln besonders hoch. «Der Frühling ist grundsätzlich eine verkaufsstarke Zeit für Ikea», sagt Lohm. Auch wenn die Lieferprobleme noch nicht überstanden sind, gibt es laut Ikea Hoffnung: «Wir sind am Aufbauen unserer Lagerbestände und sehen, dass es in eine deutlich bessere Richtung geht.»