Wer darf auf den Mond?
Wettlauf der Milliardäre wird immer verrückter

Für das Prestigeprojekt Mond will Jeff Bezos sogar für seine Verhältnisse tief in die Tasche greifen. Er bietet Nasa eine Milliardenzahlung für die Teilnahme am Artemis-Programm an. Dieses soll zum ersten Mal seit der Apollo-Mission wieder Menschen auf den Mond bringen.
Publiziert: 27.07.2021 um 12:33 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2021 um 22:35 Uhr
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Das Artemis-Programm der US-Raumfahrtbehörde Nasa will zum ersten Mal seit den 70er-Jahren Menschen auf den Mond befördern.
Foto: AFP

Einst war der Wettlauf ins All ein Duell der Sowjetunion gegen die USA. Von Kommunismus gegen Kapitalismus. Vom Osten gegen den Westen. So zumindest präsentierte sich der Wettbewerb um Pionierleistungen in der Raumfahrt in den 50er- und 60er-Jahren.

Mehr als ein halbes Jahrhundert später läuft der Wettbewerb noch immer. Jedoch unter anderen Vorzeichen. Jetzt sind es die Unternehmer Jeff Bezos (57), Elon Musk (50) und Richard Branson (71), die ihre Milliarden in die Entwicklung ihrer Weltraumfirmen stecken. In ihrem Eifer, sich als Pioniere des Alls zu positionieren, treiben sie einander zu galaktischen Ausgaben an.

Kampf ums Artemis-Programm

Jüngstes Beispiel: Jeff Bezos' und Elon Musks erbitterter Kampf um die Teilnahme am Artemis-Programm der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Dieses will seit Abschluss des Apollo-Programmes 1972 wieder Menschen auf den Mond befördern und sucht dafür die Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen. Diese sollen binnen kurzer Zeit innovative Mondlandefähren entwickeln.

Den Zuschlag für das knapp drei Milliarden schwere Projekt hat Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX erhalten. Ein Schlag ins Gesicht für Bezos, der ebenfalls für eine Teilnahme am Projekt geweibelt hat.

Bezos' Milliardenangebot an die Nasa

Das Ego scheint gar so angekratzt, dass der Amazon-Gründer tief in die Tasche greifen will. Das Ziel: Musk doch noch die Mission wegschnappen. Wie das Nachrichtenportal Business Insider berichtet, will er mit seinem Unternehmen Blue Origin auf zwei Milliarden Dollar verzichten, sollte die Nasa ihn doch noch für Artemis berücksichtigen. In einem offenen Brief an die Raumfahrtbehörde schreibt er: «Nasa sollte sich auf ihre ursprüngliche Strategie des Wettbewerbs zurückerinnern.»

Zuvor hatte Nasa Blue Origin, SpaceX und Dynetics je mit zehnmonatigen Verträgen ausgestattet, um die Entwicklung von geeigneten Mondlandefähren voranzutreiben. SpaceX war aus diesem Verfahren als Sieger hervorgegangen. Aufgrund einer Einsprache Bezos' liegt die Fortführung des Projektes momentan auf Eis. Die Entscheidung sei «unfair» gewesen, liess sich der reichste Mensch der Welt damals zitieren.

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