Tierfutter, Kaffee und Vitamine. Damit decken sich im Corona-Jahr die Konsumenten ein. Nahrungsmittelkonzern Nestlé profitiert davon. Er erwirtschaftete 2020 einen Reingewinn von 12,2 Milliarden Franken. Das entspricht zwar einem Rückgang von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, doch das organische Wachstum beträgt 3,6 Prozent.
Damit übertraf Nestlé die Erwartungen der Finanzgemeinde. Im Schlussquartal schaffte der Hersteller von Kitkat-Schokolade, Nespresso-Kaffee und Felix-Katzenfutter ein Plus von 3,9 Prozent, womit sich das Tempo nach flotten 4,9 Prozent im dritten Quartal erwartungsgemäss etwas verlangsamt.
Darum ging der Umsatz zurück
Der ausgewiesene Umsatz ging aufgrund der Verkäufe von Firmenteilen sowie des starken Franken indes um 8.9 Prozent auf 84,3 Milliarden Franken zurück, wie Nestlé am Donnerstag mitteilt.
Am Umsatz verdiente Nestlé auf Stufe Betriebsgewinn 17,7 Prozent und damit etwas mehr als noch im Vorjahr mit 17,6 Prozent. In absoluten Zahlen sank entsprechend dem tieferen Umsatz und der negativen Wechselkurseffekte auch der bereinigte Betriebsgewinn um 8,3 Prozent auf 14,9 Milliarden. Nestlé will ausserdem mehr Dividenden ausschütten. Statt 2,7 Franken gibt es 2,75 Franken pro Aktie.
Die beliebten Produkte
Am stärksten wurde das Wachstum im Gesamtjahr von den Purina-Heimtierprodukten angekurbelt. Milchprodukte sind im hohen einstelligen Bereich gewachsen und Kaffee im mittleren einstelligen Bereich.
Als lohnende Investition erwies sich der Vertriebsdeal mit Starbucks: Der Umsatz mit den entsprechenden Produkten kletterte auf 2,7 Milliarden Franken und generierte 2020 einen zusätzlichen Umsatz von über 400 Millionen, wie es im Communiqué heisst. Auch Gesundheitsprodukte legten mit zweistelligen Raten zu.
Wassergeschäft schrumpft
Dagegen litt das Ausserhaus-Geschäft unter den Schutzmassnahmen gegen die Pandemie. So schrumpfte das stark von Hotels und Restaurants abhängige Wassergeschäft weiter. Erst am Mittwoch gab Nestlé den Verkauf des nordamerikanischen Wassergeschäfts an die US-Finanzinvestoren One Rock Capital Partners und Metropoulos & Co für 4,3 Milliarden Dollar bekannt.
Für das laufende Jahr erwartet Nestlé eine weitere Steigerung beim organischen Umsatzwachstum in Richtung eines mittleren einstelligen Wachstums. Dieses mittlere einstellige Umsatzwachstum bleibt denn auch das mittelfristige Ziel.
Ausserdem gibt es einen Neuzugang in der Chefetage: Lindiwe Majele Sibanda soll Teil des Vorstandes der Nestlé werden. (lui/SDA)