Das Hochhaus Rocket in Winterthur soll alle Rekorde brechen. Weil ein grosser Teil davon aus Holz besteht, sorgte es vergangenes Jahr mit einem Weltrekord international für Schlagzeilen. Nun hat der Besitzer des Holzhochhauses, Ina Invest, die Pläne für das Wohnobjekt überarbeitet.
Im höchsten Holzhochhaus der Welt sollen nicht wie ursprünglich geplant je zur Hälfte Eigentums- und Mietwohnungen entstehen. Stattdessen will das Implenia-Spin-off ausschliesslich Mietwohnungen anbieten, wie der «Landbote» berichtet. «Wir wollen dieses Leuchtturm-Projekt in unserem Portfolio behalten und nicht aus der Hand geben», erklärt Marc Pointet (48), CEO von Ina Invest, den Entscheid gegenüber Blick.
Hotel und Mietwohnungen
«Neu planen wir ein Hotel in den ersten acht Etagen», so Pointet. Da eine neue Nutzung dazukam, und sich die Anzahl Wohnungen dadurch reduziert habe, steige auch das Vermarktungsrisiko. Stockwerkeigentum sei deshalb nicht mehr im Interesse des Eigentümers.
Insgesamt werden in der Lokstadt rund 25'000 Kubikmeter Holz verbaut. Für die Obergeschosse des Gebäudekomplexes Rocket und Tigerli werden 8000 Kubikmeter Holz verbaut. Das ist nur die Holzmenge für die Tragstruktur der Wände, Decken und Dächer – Bodenbeläge und Fensterrahmen ausgenommen.
Laut dem international anerkannte Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) wird Rocket mit über 100 Metern das höchste Wohnhaus aus Holz, das je erstellt wurde. Die CTBUH führt Ranglisten und Vergleiche von Hochhäusern. Neben der Höhe der Gebäude werden auch unterschiedlich Materialkategorien definiert. Weil beim Holzhochhaus Rocket sowohl die Vertikal- als auch die Horizontallasten ausschliesslich vom Holzrahmentragwerk in den Baugrund abgeleitet werden, wird Rocket gemäss Definition des CTUBH als «Timber Structure» (Holzstruktur) eingeordnet. Diese Definition ist wichtig. Denn es gibt nur wenige Projekte, die diese Anforderungen heute erfüllen. Das Woho in Berlin (98 Meter) oder das Hoho in Wien (84 Meter) etwa, die ähnliche Titel für sich beanspruchen, gehören nicht dazu. (dvo)
Laut dem international anerkannte Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) wird Rocket mit über 100 Metern das höchste Wohnhaus aus Holz, das je erstellt wurde. Die CTBUH führt Ranglisten und Vergleiche von Hochhäusern. Neben der Höhe der Gebäude werden auch unterschiedlich Materialkategorien definiert. Weil beim Holzhochhaus Rocket sowohl die Vertikal- als auch die Horizontallasten ausschliesslich vom Holzrahmentragwerk in den Baugrund abgeleitet werden, wird Rocket gemäss Definition des CTUBH als «Timber Structure» (Holzstruktur) eingeordnet. Diese Definition ist wichtig. Denn es gibt nur wenige Projekte, die diese Anforderungen heute erfüllen. Das Woho in Berlin (98 Meter) oder das Hoho in Wien (84 Meter) etwa, die ähnliche Titel für sich beanspruchen, gehören nicht dazu. (dvo)
Wie teuer Implenia das Holz für das Hochhaus zu stehen kommt, ist noch nicht klar. Ina Invest lässt sich nicht in die Karten blicken. Klar ist: Für das ganze Baufeld sind Anlagekosten in der Höhe von rund 250 Millionen Franken geplant.
2026 zieht Leben ein
Blick besuchte die Baustelle in Winterthur vergangenen August. Damals standen noch Container und viel Baumaterial auf dem unbebauten Areal in der Lokstadt. Rund herum wird seit 2018 gebaut. Innerhalb von zehn Jahren wird hier, inmitten des historischen Sulzerareals, ein neuer Stadtteil hochgezogen.
Und bald soll es hier nicht mehr nur dampfen, es soll leben. Bereits bezogen sind die Wohnungen im Krokodil. Die Eigentumswohnungen im Tender und die Mietwohnungen im Bigboy sind dieses Jahr einzugsbereit. Rocket und Tigerli können voraussichtlich 2026 bezogen werden.