Der vierte Testflug von SpaceX und ihrem Raketensystem verlief nicht ganz reibungslos – aber erfolgreich. Das grösste jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte startete am Donnerstag einen vierten Testflug.
Die Maschine hebte wie geplant kurz vor 15 Uhr ab, verlor aber bereits kurz nach dem Start ein Triebwerk. Da es sich dabei um einen Antrieb im äusseren Ring handelte, hatte es nur wenig Einfluss auf die Schubkraft der Rakete.
Die Rakete absolviert aktuell einen gut einstündigen Testflug, bevor sie wieder in die Erdatmosphäre eintreten soll. Ein wichtiger Moment dabei war die Trennung von der Trägerrakete «Super Heavy», welche knapp geglückt ist. Der Träger landete wie geplant im Golf von Mexiko.
Von der 17. bis zur 43. Minute hat SpaceX das Signal zu den externen Kameras verloren. Die Rakete sei aber auf Kurs gewesen, hiess es von der Raumfahrtsbehörde. Kurz vor dem Wiedereintritt in die Atmosphäre begann die Rakete zu glühen. Im Landeanflug begann sie sich zu drehen und stellte sich auf – wie sie es sollte. Es ist die erste geglückte Landung des Starships.
Vorherige Tests scheiterten
Die drei vorangegangenen Tests sind alle missglückt. Beim ersten Anlauf im April 2023 war das komplette Raketensystem schon nach wenigen Minuten explodiert. Bei einem zweiten Test im November trennten sich die beiden Raketenstufen zwar und die obere flog noch eine Zeit lang weiter, kurz darauf explodierten beide jedoch. Und beim dritten Testflug im März erreichte das «Starship» erstmals das All, konnte den Flug jedoch ebenfalls nicht wie erhofft abschliessen.
Das Ziel des vierten Tests ist es auch, Daten zum Wiedereintritt in die Atmosphäre zu gewinnen. Dafür hat SpaceX ein Hitzeschild und zwei Platten komplett vom Raumschiff entfernt, um die Temperaturveränderung zu messen.
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«Starship»-Rakete ist 120 Meter hoch
Dieses Jahr sind am Weltraumbahnhof von SpaceX im US-Bundesstaat Texas noch weitere Tests geplant. Im Zentrum stehen bei diesen der einstündige Testflug und die kontrollierten Landungen beider Raketenstufen. Das Raketensystem soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen.
Das «Starship» besteht aus dem rund 70 Meter langen Booster «Super Heavy» und der rund 50 Meter langen, ebenfalls «Starship» genannten oberen Stufe. Das Raketensystem ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können.
Es ist insgesamt rund 120 Meter lang und soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem «Starship» Astronautinnen und Astronauten auf den Mond bringen. Elon Musk hat noch kühnere Träume: Er hofft, eines Tages bis zum Mars zu fliegen.