Weil Firma Online-Skihandel verbietet?
Weko eröffnet Untersuchung gegen Stöckli

Bald ist Wintersaison – und der Schweizer Skihersteller Stöckli kommt ins Schleudern.
Publiziert: 23.10.2018 um 09:08 Uhr
|
Aktualisiert: 23.10.2018 um 19:07 Uhr
1/6
Stöckli-Aushängeschild: Slowenische Ex-Skifahrerin Tina Maze.
Foto: Keystone

Schock zum Auftakt der Ski-Saison! Die Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen die Stöckli Swiss Sports AG eröffnet. Gegenstand des Verfahrens bilden die mutmassliche Festlegung der Wiederverkaufspreise von Stöckli-Produkten, ein allfälliges Verbot des Online-Handels sowie ein mögliches Verbot von Querlieferungen zwischen ihren Vertriebshändlern. Das teile die Weko heute Morgen per Communiqué mit.

«Vertikale Preisabreden»

Im Zentrum der Untersuchung stehen möglicherweise unzulässige vertikale Preisabreden zwischen der Stöckli Swiss Sports AG und ihren Vertriebshändlern.

Daneben sollen Anhaltspunkte dafür bestehen, dass die Stöckli Swiss Sports AG ihren Vertriebshändlern den Online-Handel von Stöckli-Produkten verbietet und Querlieferungen zwischen ihren Vertriebshändlern nicht erlaubt. In der Untersuchung wird geprüft, ob die Stöckli Swiss Sports AG mit ihren Vertriebshändlern tatsächlich unzulässige Abreden getroffen hat.

BLICK hat am Stöckli-Hauptsitz in Malters LU angerufen. Was ist da los? «Wir können noch keine Auskunft geben, wir müssen das erst intern besprechen», sagt eine Sprecherin.

Gegenüber der Nachrichtenagentur «awp» erklärte Stöckli später, dass man die Untersuchung der Weko zur Kenntnis nehme. Das Unternehmen habe mit der Weko zusammengearbeitet und werde das weiter tun.

Hat die Weko noch Zähne?

Eine Weko-Untersuchung gegen ein Ski-Unternehmen? Da kommen Erinnerungen hoch. Ende 2015 stiess Otto's-Chef Mark Ineichen eine Weko-Ermittlung gegen die Schweizer Generalimporteure Fischer und Völkl an. Dabei ging es um ein angebliches Verbot von diesen an ausländische Lieferanten, was den Grau-Import von Ski durch Otto's anging. Das Verfahren endete ohne Strafe für Fischer und Völkl.

Und BLICK schrieb: «Ein vorweihnächtliches Geschenk an die Schweizer Generalimporteure Fischer und Völkl. Von einer Wettbewerbskommission, die offenbar den letzten Zahn verloren hat. Und das in einer Untersuchung, bei der die Beweislage offensichtlich klar war.»

Mal schauen, ob die Weko dieses Mal mehr Zähne zeigt. (kst)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.