Ohne die Fluglotsen würde in den Lüften nur wenig laufen. In der Schweiz deckt die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide die internationalen Flughäfen Genf und Zürich, aber auch zahlreiche regionale Flughäfen ab. Während der Corona-Krise war die Rekrutierung neuer Fluglotsen schwierig. So droht eine Lücke bereits im nächsten Sommer, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.
«In den nächsten fünf Jahren steigt der Bedarf an Flugverkehrsleitern um 10 Prozent. Doch wegen Covid-19 konnten wir die letzten drei Jahren nicht genügend rekrutieren», sagt Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Medienchefin der Skyguide zu Blick. Hinzu kommt, dass sich in den nächsten Jahren einige Mitarbeitende pensionieren lassen. Bis in fünf Jahren werden voraussichtlich 280 bis 300 neue Lotsen benötigt. Also rund 50 neue Flugverkehrsleitende pro Jahr.
Generation Z hat andere Ansprüche
Die Ausbildung bei Skyguide dauert zweieinhalb bis drei Jahre. Entsprechend muss die Skyguide jetzt schon damit beginnen, genügend Personal zu rekrutieren. Dazu hat sie den Ausbildungslohn verdoppelt. Im ersten Jahr verdienen die Auszubildenden 4000 statt 2000 Franken. Im zweiten und dritten Jahr sind es 5000 statt 2400 Franken. Damit will die Skyguide insbesondere Personen anwerben, die bereits berufstätig sind.
«Wir sind mit Hochdruck daran, Personal zu finden. Derzeit haben wir so viele freie Ausbildungsplätze wie niemals zuvor», sagt Huguenin-dit-Lenoir weiter. Die Gründe dafür sieht sie bei der Corona-Krise, dem angeschlagenen Image der Flugbranche und veränderten Bedürfnissen der Generation Z. Derzeit bestehe kein Personalmangel, doch in einigen Jahren könne es kritisch werden.
Sollten der Schweiz die Lotsen tatsächlich ausgehen, so müsste die Skyguide die bestehenden Mitarbeitenden «jonglieren» und sie beispielsweise an verschiedenen Flugplätzen einsetzen. Dies ist allerdings aufgrund der verschiedenen Lizenzanforderungen nicht immer möglich.