Wegen Untersuchung zu Vorwürfen
Klaus Schwab drohte WEF-Vorstand mit rechtlichen Schritten

Neuerliche Wende rund um die Vorwürfe gegen WEF-Gründer Klaus Schwab. Er soll dem WEF-Vorstand mit einer Strafanzeige gedroht haben, sollte dieser eine externe Untersuchung einleiten.
Publiziert: 10:19 Uhr
|
Aktualisiert: 12:09 Uhr
1/4
WEF-Gründer Klaus Schwab wehrt sich mittels Strafanzeige gegen die Vorwürfe.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Klaus Schwab tritt als WEF-Vorsitzender zurück und weist Vorwürfe zurück
  • Schwab drohte Stiftungsausschuss mit Strafanzeige wegen externer Untersuchung
  • 27-köpfiger Stiftungsrat forderte Schwabs sofortigen Rücktritt als Vorsitzender
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_377.JPG
Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Klaus Schwab (87) kämpft um sein Lebenswerk und ging jüngst in die Gegenoffensive. Der WEF-Gründer hat in einem umfassenden Brief die schweren Vorwürfe gegen seine Person von sich gewiesen. Wie er schreibt, habe ihm eine anonyme Quelle damit gedroht, die Vorwürfe publik zu machen, sollte er nicht zurücktreten. Schwab trat am Ostermontag überraschend von seinem Posten als Vorsitzender des Stiftungsrats des Weltwirtschaftsforums zurück.

Nun nimmt der Konflikt ums WEF eine neuerliche Wendung: Schwab soll den drei Mitgliedern des zuständigen Stiftungsausschusses mit einer Strafanzeige gedroht haben, sollten sie nicht von der Einleitung einer externen Untersuchung zu den Vorwürfen absehen und sich beim ganzen Stiftungsrat entschuldigen. Das berichtet die «NZZ am Sonntag» mit dem Verweis auf «informierte Quellen». Dieses Vorgehen zerstörte den übriggebliebenen Rückhalt im 27-köpfigen Stiftungsrat, der Schwab zum sofortigen Rücktritt als Vorsitzender aufforderte.

WEF-Mittel für private Zwecke genutzt?

Whistleblower haben in einem anonymen Brief an den WEF-Vorstand schwere Vorwürfe gegen Klaus Schwab erhoben: Schwab und seine Familie würden ihre persönlichen Angelegenheiten ohne jegliche Kontrolle mit WEF-Ressourcen vermischen. So soll Schwab Massagen in Hotelzimmern auf Kosten des WEF gebucht haben. Seine Ehefrau Hilde Schwab (78) soll «Scheintermine» auf Kosten des Forums organisiert haben, um Luxusreisen zu rechtfertigen. Zudem wird der Familie Schwab die private Nutzung einer vom WEF erworbenen Villa am Genfersee vorgeworfen.

Zu sämtlichen Vorwürfen bezüglich des «Missbrauchs von WEF-Mitteln durch Klaus und Hilde Schwab» heisst es in dem vom WEF-Gründer gezeichneten Statement vom vergangenen Mittwoch: «Für all diese Vorwürfe fehlen jegliche Beweisgrundlagen.» Als Chef einer international tätigen Organisation sei er in den Genuss der für diese Rolle üblichen Unterstützung in Bezug auf Transport, Reisen, Kommunikation und Sicherheit gekommen. «Wurden diesen Dienstleistungen jemals für private Zwecke benutzt, wurden sie dem Forum zurückerstattet.»

Es geht um Millionen

Schwab hat deshalb Strafanzeige eingereicht. Vonseiten des Forums heisst es, man nehme die Anschuldigungen zwar ernst, betont aber, dass man das Ergebnis der Untersuchung abwarte, um sich weiter zu äussern.

Schwab macht zudem geltend, dass ihm das WEF Mllionen schuldet, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. So gebe es eine Vereinbarung für eine Sonderprämie von Millionen Franken als Entschädigung für den besonderen Aufwand und das verhältnismässig tiefe Gehlat beim Aufbau des WEF seit 1971. Insgesamt stünden ihm acht Millionen Franken zu, auf die er bis anhin verzichtet habe. Ob Schwab diese nun im Rahmen seines Rückzugs einfordert, ist unklar. Schwab verweist auch darauf, dass er und seine Frau mit dem WEF verbundenen Stiftungen über 14 Millionen Franken gespendet haben.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.