Die SBB werden im kommenden Winter Strom einkaufen müssen. Das sagt SBB-Chef Vincent Ducrot (60) im Interview mit der Newsplattform des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) «Die Volkswirtschaft». Die Wasserkraftwerke der SBB hätten im Sommer wegen der Trockenheit wenig produziert.
Und die SBB müssten selber mehr Strom produzieren. Aber wie? Für Fotovoltaikanlagen gäbe es zwei Optionen: Auf den Gebäuden im Flachland und in den Bergen. «Wir könnten uns vorstellen, in den Bergen Solarpanels aufzustellen, zum Beispiel auf den Staumauern unserer Wasserkraftwerke.»
Massnahmen im Kampf gegen Energiemangel
Zudem wollen die SBB die Bremsenergie ihrer Züge noch besser nutzen und wieder ins Netz einspeisen. Damit ein Zug seltener anhalten muss, setzt das Bahnunternehmen zudem auf grüne Wellen. So können laut Ducrot pro Jahr sieben bis acht Prozent Strom gespart werden. Seit 2010 haben die SBB laut ihrem CEO mit den bereits realisierten Projekten rund 25 Prozent Strom eingespart.
Erst letzte Woche hatten die SBB weitere Massnahmen im Kampf gegen die drohende Energiemangellage angekündigt: In den Zügen wird es kühler, an den Bahnhöfen dunkler und im Gotthard-Tunnel wird das Tempo reduziert.
Auf Wasserstoffantriebe umzusatteln, wie etwa in Deutschland, planen die SBB laut Ducrot nicht. Bei solchen Antrieben wird Strom in Wasserstoff umgewandelt – und ist somit speicherbar. Wasserstoffantriebe können helfen, Züge weg von fossilen Antrieben zu bringen. In der Schweiz allerdings, wo bereits 100 Prozent des Eisenbahnnetzes elektrifiziert ist, stellt sich diese Problematik nicht. (SDA/sfa)