Wegen Mietaufschlag von 9 Prozent
Luzerner Kult-Coiffeur muss nach 36 Jahren schliessen

Nach über 36 Jahren schliesst der Coiffeursalon von Maximilian Holzer in der Luzerner Altstadt wegen einer Mietzinserhöhung von fast 9 Prozent. Ein zweites Angebot kam zu spät, sagt der frustrierte Inhaber.
Publiziert: 15.10.2024 um 17:24 Uhr
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Maximilian Holzer verlässt das Lokal in der Luzerner Altstadt – nach 36 Jahren ist Schluss.
Foto: Screenshot

Auf einen Blick

  • Mietzinserhöhung von 9 Prozent war für Maximilian Holzer zu viel
  • Neues Angebot war deutlich tiefer – kam aber zu spät
  • Mitarbeiterinnen werden nicht entlassen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Maximilian Holzer ist eine lokale Berühmtheit. Nicht nur, weil er im vergangenen Jahr für die SVP in den Luzerner Kantonsrat einziehen wollte – und als erster SVPler überhaupt auf seinem Wahlplakat den Genderstern benutzte. Sondern auch wegen des Coiffeursalons Easy Hair – an allerbester Lage in der Luzerner Altstadt, nur zwei Gehminuten von der Kapellbrücke entfernt. 

Doch jetzt lässt Holzer den Kult-Coiffeur schliessen. Eine 36-jährige Geschichte geht zu Ende. Der Grund ist ein Mietzinswirrwarr sondergleichen. Wie die Luzerner Zeitung berichtet, erhielt Holzer Anfang Juni ein Schreiben von der Eigentümerin Luzerner Pensionskasse (LUPK), in dem die Erhöhung der Bruttomiete von 5030 auf 5443 Franken pro Monat ab 1. Januar 2025 angekündigt wurde. Die Begründung: Der gestiegene Referenzzinssatz und der Landesindex der Konsumentenpreise seit 2022.

Warum die Mietzinserhöhung nicht infrage kommt

Holzer akzeptierte die Erhöhung nicht. «Die volle Teuerung draufschlagen ist gerechtfertigt für ein Mietobjekt, das gut in Schuss und perfekt organisiert ist – doch davon kann bei uns keine Rede mehr sein», sagt er gegenüber der Zeitung. Und erwähnt, dass in der Buobenmatt-Überbauung wegen der bevorstehenden Gesamtsanierung nur noch das Nötigste gemacht werde.

Er schlug stattdessen eine Mietzinsreduktion vor, doch die LUPK lehnte ab. Ende Juni kündigte Holzer den Vertrag, da er befürchtete, seine preissensiblen Kunden bei einer Preiserhöhung zu verlieren. Mitte September besichtigte die LUPK das Lokal und schlug vor, es erneut an einen Coiffeur zu vermieten. Holzer war einverstanden, wie er gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt: «So könnte ich die Ladeneinbauten drin lassen, das wäre mir auch recht.»

Neues Angebot der LUPK – fast 1000 Franken tiefer

Doch so weit kam es vorderhand nicht. Zu seiner Überraschung erhielt Holzer nun Ende September ein neues Angebot von der LUPK, die ihm das bisherige Lokal zu neuen Konditionen und mit einer Bruttomiete von 4470 Franken – fast tausend Franken weniger als ursprünglich geplant – anbot.

«Hätte man mir dieses Angebot im Juni gemacht, wäre ich geblieben – doch nun ist es zu spät», sagt Holzer und zeigt sich «befremdet» von diesem Vorgehen.

Konzentration auf Geschäft in Kriens

Die LUPK erklärte auf Anfrage der Zeitung, dass Mietzinsanpassungen klaren mietrechtlichen Bestimmungen unterliegen und je nach Vertrag variieren. Warum Holzer das Lokal plötzlich zu einem viel tieferen Zins angeboten wurde, begründet der LUPK-Geschäftsführer Rolf Haufgartner damit, dass die Situation nach der Kündigung neu beurteilt wurde und man Holzer ein Entgegenkommen zeigen wollte.

Ein Happy-End mit der LUPK gab es nicht. Inzwischen hat Holzer den Wechsel organisiert und konzentriert sich künftig auf sein Easy-Hair-Geschäft in Kriens LU. Immerhin: Seine drei Mitarbeiterinnen vom Kult-Standort in der Luzerner Altstadt kann er dort weiterbeschäftigen.

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Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

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