Corona hat auch den Schweizerischen Bundesbahnen SBB das Ergebnis gründlich verhagelt: Es zeichnet sich ein historischer Verlust ab. Bereits im Dezember hatte Konzernchef Vincent Ducrot (58) ein Minus von 600 Millionen Franken in Aussicht gestellt.
Das heisst: Die SBB wie auch ihre Angestellten müssen den Gürtel enger schnallen, es muss gespart werden. Rund 250 Millionen Franken schwer ist das Sparprogramm, dass die Kosten deutlich reduzieren soll. Nun verzichten die Konzernleitung und die rund 100 Angehörigen des höchsten Kaders auf einen Teil ihres variablen Lohnanteils für das Jahr 2020. Das schreibt die «NZZ am Sonntag».
50'000 Franken pro Konzernleitungsmitglied
Konkret: Die siebenköpfige Konzernleitung Konzernchef Ducrot an der Spitze verzichtet auf mindestens zehn Prozent des variablen Salärbestandteils. Bei den obersten Kader seien es fünf Prozent. Dadurch komme ein Millionen-Sparbetrag zusammen, wie die Zeitung berichtet. Alleine jedes Mitglied der Konzernleitung verzichtet auf je 50'000 Franken.
Wichtig zu wissen: Der Verzicht muss freiwillig erfolgen und kann nicht vom Unternehmen verordnet werden. Denn diese variablen Lohnanteile sind vertraglich festgelegt, orientieren sich an leistungsabhängigen und messbaren Zielen.
Sollte das Jahresergebnis noch schlechter als bislang erwartet ausfallen, könnte die Reduktion der variablen Salärbestandteile für die SBB-Konzernleitung sogar um einige Prozent höher ausfallen, stellen die SBB in Aussicht. Zudem reduzieren sich die variablen Lohnbestandteile automatisch um einen substanziellen Betrag, da sie sich auch am Konzernergebnis orientieren. Dieses ist 2020 tiefrot, während es in den Vorjahren Gewinne gab.