Wegen der Proteste in Hongkong
Der Swiss fliegen die Passagiere davon

Die politischen Unruhen in Hongkong haben Folgen für die Airline Swiss. Auf der Strecke nach Hongkong verzeichnet die Lufthansa-Tochter einen Passagierrückgang.
Publiziert: 19.09.2019 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2019 um 13:11 Uhr
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Eigentlich ist die Swiss im Höhenflug: Die Zahl der Passagiere steigt Monat für Monat.
Foto: Keystone
Marc Iseli

Es gehört mittlerweile zur Tagesordnung: Zehntausende Bürger marschieren durch die Strassen von Hongkong. Sie fordern mehr Demokratie in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Polizei geht mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Randalierer vor. So erneut geschehen am letzten Wochenende. Zum 15. Mal in Folge. 

Die Bilder gehen um die Welt. Und sorgen offenbar für mehr Vorsicht bei Hongkong-Reisenden. «Wir verzeichnen auf der Strecke aktuell einen Passagierrückgang», sagt ein Sprecher der Airline Swiss. «Das Frachtgeschäft ist jedoch weitestgehend stabil.»

Das Minus läuft gegen den Trend bei der Lufthansa-Tochter. Denn sonst gehts bei den Zahlen aufwärts. In den ersten sechs Monaten stiegen die Zahl der total beförderten Passagiere, der durchgeführten Flüge, die Auslastung, die angebotenen sowie die verkauften Sitzkilometer.

Günstiges Ticket nach Hongkong

Die Swiss steuert eindeutig auf einen neuen Rekord zu. Die Zahlen aus den beiden wichtigsten Reisemonaten des Jahres sind wegweisend. Und die Swiss rapportierte sowohl im Juli als auch im August ein Plus bei den Passagieren von über sechs Prozent.

Aber eben: Nicht alle Strecken entwickeln sich gleich stark. Die Route nach Hongkong leidet. Das zeigen auch die Preise: Nonstop-Flugtickets für eine Rundreise im Oktober gibt es immer noch für unter 700 Franken – ein Indiz für die schlechte Auslastung. Die Swiss bedient die Strecke zwei Mal täglich – einmal im Codeshare. In der Regel fliegt die Airline mit einer Boeing 777, die Platz für 340 Personen bietet.

Minus bei den Exporten

Die Handelsstatistik der Schweiz mit Hongkong zeigt ebenfalls erste Bremsspuren. Im August sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um über 68 Millionen Franken. Das ist ein Minus von fast 17 Prozent. Bereits im Juni war das Minus im zweistelligen Prozentbereich. 

Besonders bitter ist die Lage für die Uhrenindustrie. Hongkong ist mit einem Anteil von klar über zehn Prozent ein Schlüsselmarkt für hiesige Hersteller. Das Minus lag im August bei fast 13 Prozent. Seit Anfang Jahr beträgt der Rückgang 6,4 Prozent. Immerhin: Die Exporte nach Festlandchina legen kräftig zu.

Massenproteste in Hongkong

Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.

Seit Monaten ziehen sich die Proteste in Hongkong hin. Hunderte regierungskritische Demonstranten blockieren unter anderem Flughäfen, U-Bahn und marschieren durch die Strassen. Die Polizei greift zu brutalen Mitteln, um sie zu stoppen. BLICK hält Sie im Newsticker auf dem laufenden.

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