Viele Firmen haben diesen Dezember ihre Weihnachtsessen wieder abgesagt. Zu unsicher die Ausgangslage mit der neu entdeckten Corona-Variante Omikron und zu hoch die Infektionszahlen. Wer das Essen dennoch durchführt, verlangt von seinen Mitarbeitern zur Sicherheit oft noch einen negativen Antigen-Schnelltest.
Sich selbst und andere schützen wird überall grossgeschrieben – so auch bei der Einreise in die Schweiz. Seit dem 4. Dezember wurden die Bestimmungen verschärft, so müssen alle, die in die Schweiz einreisen möchten, einen negativen PCR-Test vorweisen. Ein zweiter Test muss zwischen dem vierten und dem siebten Tag nach der Einreise durchgeführt werden. Das kann für frisch Genesene zum Problem werden. Studien zeigen, dass ein PCR-Test auch bis zu drei Monate nach der Erkrankung noch positiv anzeigen kann.
Keiner weiss eine Antwort, die Hotline ist überlastet
Eine Geschichte, die das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» erzählt, handelt von einer Frau, die ihre Tochter in Schweden besucht hat. Sie ist doppelt geimpft, hatte einen Impfdurchbruch und gilt seit Ende November als genesen. Während eines Aufenthalts in Schweden erfährt sie von den neuen Einreisebestimmungen in die Schweiz. Sie macht den verlangten PCR-Test und erlebt eine böse Überraschung: Ihr Test ist positiv. Sie kann nicht in die Schweiz zurückreisen.
Auf Anfrage beim BAG, was sie denn nun tun soll, wird sie an die Botschaft verwiesen. Doch die Botschaft sagt der Frau, sie solle das Bundesamt für Gesundheit (BAG) kontaktieren. Eine konkrete Antwort erhielt sie nicht.
Auch die Hörerin, die diese Geschichte in der Sendung wiedergibt, versucht herauszufinden, was in einem solchen Fall zu tun ist. Auch sie findet auf den offiziellen Seiten keine richtige Information. Die Hotline ist zudem hoffnungslos überlastet.
Immer wieder testen
Auf Anfrage von «Espresso» schreibt die Medienstelle des BAG: «Grundsätzlich gilt, dass Auslandsreisen aktuell sorgfältige Vorbereitung und ein sehr hohes Mass an Flexibilität benötigen.» Die Notwendigkeit einer Reise sei «mit grosser Vorsicht zu evaluieren». Es sei angesichts der aktuellen epidemiologischen Lage und «während der Pandemie prinzipiell» davon auszugehen, dass sich die Regeln ändern könnten. Die verschärften Einreisebestimmungen hätten zum Ziel, «weitere Eintragungen von Infektionen, insbesondere mit der Variante Omikron», in die Schweiz zu verhindern.
Auch das ist nicht die erhoffte Antwort für den vorliegenden Fall. Es bleibt darum wohl keine andere Möglichkeit, als sich alle paar Tage neu zu testen und zu hoffen, dass der Test irgendwann negativ ausfällt. (cny)