Vor Präsentation der Quartalszahlen
Elon Musk übernimmt bei Tesla mehr Kontrolle

Bei Tesla rumort es kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen gewaltig. So soll es zu Umstellungen in der internen Struktur kommen. Viel mehr Manager müssen jetzt direkt an Tesla-Oberhaupt Elon Musk berichten. Was läuft beim einstigen Vorreiter in der E-Auto-Branche?
Publiziert: 23.04.2024 um 15:52 Uhr
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Der Elektroautohersteller Tesla sieht sich zunehmend mit Konkurrenz aus China konfrontiert.
Foto: keystone-sda.ch

Elon Musk (52) drohen bei Tesla die Zügel aus den Händen zu gleiten, deshalb zurrt er diese nun umso enger an. Laut dem «Handelsblatt», dem interne Organigramme vorliegen, rapportieren neu 35 Top-Manager direkt an Musk – zehn mehr als zuvor. Diese Reorganisation ist ein weiterer Versuch, den einstigen Pionier im hart umkämpften Markt der Elektroautobranche wieder auf die Erfolgsstrasse zu bringen.

Diese Massnahme kommt kurz vor einem wegweisenden Tag für Tesla. Am Dienstag präsentiert das Unternehmen die Zahlen für das erste Quartal 2024, die von Investoren gespannt erwartet werden. Schliesslich musste Tesla zum ersten Mal seit 2020 Anfang April einen Rückgang seiner Quartal-Verkaufszahlen vermelden. In den ersten drei Monaten 2024 setzte Tesla weltweit knapp 387'000 Fahrzeuge ab. Im Vergleich zu den Zahlen des ersten Quartals 2023 entspricht dies einem Rückgang von rund 8,5 Prozent.

Entsprechend sind die Experten auch nicht optimistisch, was die Finanzdaten angeht. Darunter leidet der Aktienkurs, der in den letzten zehn Tagen über 18 Prozent eingebrochen ist. 

Neue Anbieter aus China drücken auf das Geschäftsmodell

Musk sieht sich aber nicht nur mit einer globalen Schwäche in der Nachfrage konfrontiert, sondern muss auch die Herausforderung von aufstrebender Konkurrenz aus China bewältigen. Der Multimilliardär befindet sich im «Kriegsmodus», wie er indirekt auf seinem Kurznachrichtenportal X, ehemals Twitter, bestätigte. Er versah einen entsprechenden Kommentar von Branchenkenner Chris Zheng mit einem «Like».

Auch die Innovation lässt im Hause Tesla zu wünschen übrig. So rief Tesla erst kürzlich 3878 Modelle der neuen Serie Cybertruck zurück. Der Grund: Ein lottriges Gaspedal führte zu einem Sicherheitsproblem, da es sich einklemmte und das Gas gedrückt hielt. 

Stellenabbau könnte weitaus höher ausfallen

Bereits eine Woche vor der Präsentation der Quartalszahlen informierte Tesla die Belegschaft über eine Stellenkürzung von 10 Prozent. 14'000 Stellen sollen gesamthaft wegfallen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die Entlassungswelle aufgrund der anhaltenden Krisensituation bei Tesla sogar auf bis zu 20'000 Mitarbeitende ansteigen. 

Gegenüber dem Handelsblatt erwähnt ein hochrangiger Tesla-Manager, dass Musk noch nie Angst vor Wissensverlust aufgrund von Massenabgängen hatte. «Es wachsen immer Leute nach», so der Insider. Der letzte grössere Stellenabbau fand 2022 statt, als Musk ebenfalls 10 Prozent der Belegschaft entliess. (rul)

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