Fast-Food-Gigant Kentucky Fried Chicken (KFC) hat weltweit 19'400 Restaurants – und bald auch die ersten in der Schweiz. Vor wenigen Wochen hat der Konzern mit Sitz in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky über Zuger Patentanwälte seine Marke in der Schweiz eintragen lassen. Damit legt KFC erstmals auch die Rückkehr zum alten Slogan «It’s finger lickin’ good» offen. Was auf Deutsch «Zum Fingerablecken gut» heisst.
Die Pläne für den Markteintritt in der Schweiz «sind bereits fortgeschritten», sagt Marco Schepers (40), KFC-Expansions-Chef Deutschland, zu BLICK. «Unsere Manager sind derzeit aktiv auf der Suche nach Standorten mit einer hohen Bevölkerungsdichte.» Das heisst: Lokale an Autobahn-zubringern, Schnellrestaurants in Bahnhöfen, Flughäfen und Einkaufszentren.
Verhandlungen in Schweizer Grossstädten laufen
KFC verhandle mit Anbietern und Franchisepartnern in den Städten Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern, Luzern und Winterthur, berichtet Schepers: «Haben wir die richtigen Standorte, brauchen wir nur wenige Wochen bis zur Eröffnung eines Restaurants.»
Der Manager ist überzeugt: «In den nächsten ein bis zwei Jahren eröffnen wir die ersten Schweizer KFC-Lokale.»
Dass Schweizer auf die amerikanische Poulet-Kette stehen, zeigt ihm die KFC-Filiale im grenznahen Singen (D), deren Betreiber in der Schweiz wohnt. «Diese Filiale ist bei Schweizern äusserst beliebt», sagt Schepers. An den Wochenenden hört man in der Singener Filiale überwiegend Schweizerdeutsch.
KFC hat es schon einmal probiert
Bisher bissen sich ausländische Güggeli-Ketten an der Schweiz die Zähne aus. KFC scheiterte im ersten Anlauf und schloss 2004 zwei Filialen in der Romandie. Das Restaurant Huhniversum in Basel machte kurz nach der Eröffnung 2011 einen Abflug. Die Wienerwald-Imbisse waren schon Anfang der 80er-Jahre am Ende.
Geflügel-Konsum boomt in der Schweiz
Heute boomt der Konsum von Hühnerfleisch. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat in den letzten zehn Jahren von neun auf zwölf Kilo jährlich zugenommen. Ruedi Hadorn, Direktor des Schweizer Fleisch-Fachverbands, sagt: «Geflügelfleisch gewinnt als weisses Fleisch dank vergleichsweise tieferer Preise, seines tiefen Fettgehalts, seines neutralen Geschmacks sowie der einfacheren Zubereitung an Beliebtheit.»
Chickeria-Restaurants im Expansionsmodus
Das hat Detailhändler Migros bereits begriffen: Sie will die Zahl ihrer Chickeria-Restaurants langfristig verfünffachen.