Die Teuerung macht den Schweizern zu schaffen. Ein probates Mittel zur Kostenreduktion im Haushalt ist ein Krankenkassenwechsel. Davon haben Ende 2022 rund ein Viertel aller Schweizer Haushalte Gebrauch gemacht.
Das führt zu einem besonderen Problem. Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer warten zum Jahresbeginn immer noch auf ihre Versichertenkarte. Das meldet die «SonntagsZeitung».
Grund für das Problem ist, dass die Kartenbestellungen sämtlicher Krankenkassen über die Sasis AG laufen. Die Tochtergesellschaft des Krankenkassenverbands Santésuisse verzeichnet dreimal mehr Bestellungen von Versichertenkarten als üblich. Weil die Kapazität beim Kartenhersteller beschränkt sei, komme es nun zu Verzögerungen, wird ein Sprecher zitiert.
Nicht alle gleich betroffen
Betroffen sind sowohl Kunden, die aufgrund eines Kassenwechsels eine neue Karte benötigen, als auch solche, deren bisherige Karte abgelaufen war. Bei der Helsana sollen rund 20'000 Personen betroffen sein, bei der CSS rund 14'500. Weitere Krankenkassen wie KPT, Assura oder Swica nennen keine Zahlen, bestätigen aber diesbezügliche Probleme.
Nicht alle Kassen seien aber betroffen. Beispielsweise habe die Concordia alle Versichertenkarten rechtzeitig ausgestellt. Dies, weil die Engpässe vorausgesehen wurden und beim Hersteller frühzeitig ein Produktionsslot reserviert wurde.
Diese Probleme können entstehen
Das Problem soll innert der kommenden drei Wochen gelöst sein. Vorläufig kann das Fehlen von Versichertenkarten aber diverse Probleme bereiten. Ärzte und Spitäler beispielsweise haben laut Comparis-Experte Felix Schneuwly einen erhöhten administrativen Aufwand, weil sie die Patientendaten manuell erfassen müssen. Zudem kann das Fehlen der Versicherungskarte bei Reisen zum Problem werden. Bei einer medizinischen Versorgung muss dann möglicherweise eine Kreditkarte hinterlegt werden.
Den «Kartenlosen» wird empfohlen, bei den Versicherungen ihre Versichertennummer zu erfragen sowie sich, wenn möglich, eine Ersatzbescheinigung ausstellen zu lassen. Theoretisch müsste es aber auch reichen, die gültige Police vorzulegen.
Für Betroffene hat Sanis eine Hotline eingerichtet.