Der Zinsschritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf jetzt ein Prozent hat für Konsumenten, Sparerinnen und Hauseigentümer Folgen. Das sagt Christoph Sax (46), Chefökonom vom Vermögenszentrum VZ, im Gespräch mit Blick TV.
Zinserhöhung hilft Kleinsparern
«Ganz unmittelbar merkt man das bei den Hypozinsen und bei den Sparzinsen. Die werden steigen», sagt Christoph Sax. So lohnt es sich endlich wieder, Geld auf dem Bankkonto zu parkieren. Die Inflation ist aber noch deutlich über den Sparzinsen, die Kundinnen und Kunden erhalten. Das wiederum schwächt die Kaufkraft immer noch.
Bank wechseln nützt wenig
Nur wegen des Zinsentscheides jetzt sofort zu einer anderen Bank zu rennen, lohnt sich nicht. Die Finanzinstitute sind jedoch unter Zugzwang. Alle werden die Zinsen früher oder später erhöhen müssen, damit Kunden zu ihnen kommen oder nicht abspringen. Konkurrenz belebt den Markt.
Teuerung wird sinken
Der Leitzinsentscheid federt die Teuerung ab. Das dauert aber noch einen Moment. Die SNB geht davon aus, dass die Inflation Ende nächsten Jahres wieder bei zwei Prozent liegt.
In Aktien investieren
«Die schlechteste Idee ist, das Geld unter dem Kopfkissen zu verstecken. Denn dort wirft es gar keinen Zins ab», sagt VZ-Experte Sax. Wenn das Geld in nächster Zeit benötigt wird, zum Beispiel wenn man in die Selbständigkeit geht, ist das Bankkonto die beste Alternative. Wer aber langfristig investieren kann, soll das Geld in Finanzanlagen wie Aktien und Fonds stecken. Das wirft auf lange Sicht viel mehr ab als Zinsen des Bankkontos.
Möglichst breit anlegen
Die Perspektiven sind generell nicht schlecht für Finanzanlagen. Am besten stellt man sich breit mit Aktien und Obligationen auf, im Fachjargon Diversifikation genannt. Man sollte eine einfache Anlagestrategie verfolgen und Produkte kaufen, die man versteht und die kostengünstig sind, rät der VZ-Experte.
Vorsicht bei Kryptogeld
Viele Hobbyinvestoren liebäugeln mit einem Einstieg bei Kryptowährungen, um künftig von Wertsteigerungen zu profitieren. Der Chefökonom des Vermögenszentrums winkt allerdings ab. «Nein, wir sehen Kryptowährungen nicht als langfristige Anlagen, weil sie noch nicht wertstabil genug sind», sagt er.
Zinsen steigen weiter
Schraubt die SNB weiter an den Zinsen? «Den grössten Teil der Reise haben wir hinter uns», sagt Sax. Aber die Teuerung ist immer noch über dem Ziel der SNB. «Die eine oder andere Erhöhung um 0,25 bis 0,75 Prozentpunkte wird es 2023 noch geben.» Das darf alle freuen, die Sparkonti Investments in Aktien vorziehen.