Verlustschock bei Assura
Krankenkasse Assura auch 2023 in den tiefroten Zahlen

Trotz Sparanstrengungen bleibt der Krankenversicherer Assura mit einem Nettoverlust von 110,7 Millionen Franken tief in der Verlustzone. Ein Wechsel an der Spitze soll neue Impulse bringen.
Publiziert: 24.05.2024 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2024 um 21:22 Uhr
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Assura verzeichnet ein starkes Wachstum des Nettogewinns im Bereich der Zusatzversicherungen.
Foto: Keystone
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Krankenversicherer Assura ist auch im Geschäftsjahr 2023 tief in den roten Zahlen geblieben. Der steile Kostenanstieg im Gesundheitsweisen hat das Westschweizer Unternehmen stärker getroffen als erwartet.

Unter dem Strich wies die Assura einen Nettoverlust von 110,7 Millionen Franken aus, wie sie am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Bereits im Vorjahr hatte die Krankenkasse einen Verlust von 143,6 Millionen erlitten.

Die starke Erhöhung der Gesundheitskosten habe in der Grundversicherung zu einer Zunahme der erstatteten Leistungen geführt, die über den Erwartungen gelegen habe, hiess es. Zum Nettoverlust habe auch der Risikoausgleich von 737 Millionen Franken, also der Solidaritätsbeitrag zwischen den Krankenversicherern, beigetragen, den die Assura bezahlt habe.

Mit Sparanstrengungen Verwaltungskosten gesenkt

Dagegen habe sich das starke Wachstum des Nettogewinns im Bereich der Zusatzversicherungen auf 62 Millionen von 12 Millionen Franken im Vorjahr positiv auf das Ergebnis der Gruppe ausgewirkt. Gleichzeitig bescherte die Erholung der Finanzmärkte eine gute Performance der Finanzanlagen (+2,6 Prozent). Zudem habe man dank der Sparanstrengungen ihre Verwaltungskosten sowohl für die Gruppe als auch für die Grundversicherung gesenkt.

Die Prämieneinahmen der Gruppen sanken auf 3,6 Milliarden Franken von 3,7 Milliarden ein Jahr zuvor. Dazu steuerte die Grundversicherung 3,3 Milliarden bei, nach 3,4 Milliarden vor einem Jahr.

Die bezahlten Leistungen gingen allerdings auf 2,8 Milliarden leicht nach oben. In der Grundversicherung stiegen sie auf 2,6 Milliarden Franken. Zuletzt erhielt die Kasse auch vom Vergleichsdienst Moneyland nach einer Umfrage nur die Note «befriedigend».

Wechsel an der Spitze

Die Kasse versucht nun, mit einem Wechsel an der Spitze das Ruder herumzureissen. Die Generalversammlung vom Donnerstag hat Bruno Pfister zum Präsidenten des Verwaltungsrats der Assura-Gruppe ernannt. Er verfüge über eine grosse Erfahrung in leitenden Funktionen und gehöre seit 2016 dem Verwaltungsrat von Assura an, wie der Versicherer in einem separaten Communiqué mitteilte.

Der ehemalige Swiss Life-Chef Pfister löst Jean-Luc Chenaux ab, der nach elfjähriger Amtszeit als Präsident beschlossen hatte, sich nicht erneut zur Wahl zu stellen. Gleiches gilt für Eric Bernheim, der seit zehn Jahren als Verwaltungsratsmitglied und seit 2017 als Vizepräsident amtete, wie die Assura weiter schrieb.

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