Darum gehts
- Stöckli feiert Erfolge, aber US-Zölle bereiten Sorgen im Skigeschäft
- CEO Marc Gläser besorgt über weltwirtschaftliche Lage und Auswirkungen auf Ski-Industrie
- Zollsatz könnte von 10 Prozent auf 31 Prozent steigen, Verkaufsziel in den USA gesenkt
Der Schweizer Skihersteller Stöckli fliegt aktuell von Erfolg zu Erfolg. Das wurde auch gestern an der Medienkonferenz anlässlich der vergangenen Ski-Saison in Engelberg klar. Marco Odermatt (27), Alexis Monney (25) und Thomas Tumler (35) präsentierten ihre Trophäen, welche sie alle mit dem Stöckli-Material herausgefahren haben.
Inmitten der Siegertypen sitzt CEO Marc Gläser (56). Auch er hat guten Grund zum Lachen. Der Luzerner Skibauer verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr ein Rekordergebnis. Die Sichtbarkeit der Skimarke steigt auch international stark – vor allem dank den grossen Erfolgen im Sport. Doch trotz den Odi-Kugeln und den WM-Medaillen vergeht Gläser am Freitag irgendwann das Lächeln.
Verkaufsziel gesenkt
Grund dafür sind – wie könnte es anders sein – die US-Zölle. Donald Trump (78) macht auch vor der Ski-Branche keinen halt. «Die wirtschaftliche Euphorie ist nicht sehr gross», meint Gläser gemäss der «Luzerner Zeitung». «Wir schauen mit Sorgen auf die weltwirtschaftliche Lage.»
Nordamerika ist mit Abstand der grösste Ski-Markt der Welt. Klar, dass auch der Skihersteller aus Malters LU dort wachsen will. Aktuell verkaufte Stöckli dort 16'000 Paar Ski pro Jahr. Ziel war es eigentlich, diese Zahl zu verdoppeln. Mittlerweile redet Gläser noch von 25'000 Stücken. Doch selbst das scheint eine grosse Herausforderung zu werden.
Stand jetzt gilt für die Stöckli-Skis einen Zollsatz von 10 Prozent. In weniger als 90 Tagen könnte dieser auf 31 Prozent ansteigen. Stöckli hält in den USA zwar eine Tochtergesellschaft, die Skis werden aber nach wie vor komplett in der Schweiz gebaut. «Die nächsten 12 Monate werden unsicher bleiben», meint Gläser gemäss der Zeitung. «Wir sollten ruhig bleiben und abwarten.» Damit hat der Stöckli-Chef absolut recht. Die Lage kann sich bekanntlich schnell ändern.