Skimuseum statt deutsches Bordell
Stöckli krallt sich eine Hoch-Ybrig-Gondel

Das Interesse an den ausgedienten Hoch-Ybrig-Gondeln war gross. Fast 90 Firmen und Privatpersonen haben sich gemeldet. Jetzt ist klar, wo die Kabinen in Zukunft stehen. Eine bleibt in der Region, die andere schnappt sich die Skifirma Stöckli.
Publiziert: 24.03.2025 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2025 um 10:46 Uhr
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Die blau-weissen Hoch-Ybrig-Gondeln haben ausgedient.
Foto: Facebook

Darum gehts

  • Luftseilbahn Weglosen-Seebli schliesst nach 55 Jahren, die zwei Gondeln werden verkauft
  • Eine Gondel bleibt in Unteriberg, die andere geht an Skifirma Stöckli
  • Fast 90 Firmen und Privatpersonen interessierten sich für die Gondeln
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

In der Zentralschweiz ging am gestrigen Sonntag eine Ära zu Ende: Nach 55 Jahren brachte die Luftseilbahn Weglosen–Seebli ein letztes Mal Gäste ins Skigebiet Hoch-Ybrig. Die Bahn weicht einem Neubau, die beiden alten Kabinen werden verkauft. Wer sich für die blau-weissen Gondeln interessiert, konnte sich an das Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig wenden.

Und der Andrang war riesig. Fast 90 Firmen und Privatpersonen meldeten sich beim Skigebiet, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet. Die Interessentinnen und Interessenten kamen aus dem In- und Ausland – so beispielsweise Alexander von Khuon-Wildegg aus Unterhaching (D), Spitzname «Gondel-Alex». Der bekannteste Gondel-Händler Europas habe einen Abnehmer für die Kult-Kabinen parat. «Der Betreiber eines FKK-Puffs in der Nähe von Frankfurt hat grosses Interesse», erklärte er im Februar gegenüber Blick. 

Die Gemeinde und Stöckli erhalten Zuschlag

Kurz vor dem letzten Betriebstag der Weglosen-Seebli-Bahn sind die Würfel dann gefallen. Wie bereits im Vorhinein angedeutet, bleibt eine Kabine in der Umgebung – nämlich in der Gemeinde Unteriberg SZ. Vorübergehend steht sie auf dem Schulhausareal, später könnte sie in den Neubau der Gemeindeverwaltung eingebunden werden, wie der «Bote der Urschweiz» schreibt. 

Die zweite Gondel hat eine etwas längere Reise vor sich. Die Skifirma Stöckli krallt sich die zweite der beliebten Gondeln. Per Spezialtransport wird sie an den Hauptsitz ins luzernische Malters verfrachtet. Dort soll eine Art Stöckli-Museum entstehen. Die ausgediente Kabine soll den Eingang verschönern, wie Hoch-Ybrig-Geschäftsführer Urs Keller gegenüber dem «Boten der Urschweiz» preisgibt. Neben der blau-weissen Gondel soll auch das Gehänge – so nennt man die Stahlkonstruktion, mit der die Gondel mit dem Seil befestigt ist – mittransportiert werden.

Damit ist klar: «Gondel-Alex» und das deutsche Bordell gehen leer aus. Am Donnerstag werden die Kabinen vom Seil genommen und dann mit Begleitfahrzeugen an ihre finale Destination überliefert. Währenddessen haben die Arbeiten an der neuen Zubringerbahn bereits seit Mai 2024 begonnen. Sie soll pünktlich zum nächsten Winter bereitstehen. Der Kostenpunkt: 22 Millionen Franken. Den Steuerzahler belastet die neue Bahn aber nicht. Das Skigebiet trägt die Kosten allein.

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