Die Post hat das Bikesharing-Unternehmen Publibike kürzlich an drei spezialisierte Partner verkauft. Einer von ihnen – der ehemalige Publibike-Chef – kündigt nun in einem Interview an, dass Fördergelder nötig seien.
Der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» sagte Markus Bacher, die Zahl der Bike-Nutzerinnen und -Nutzer habe sich sehr zufriedenstellend entwickelt. Man habe rentabel werden wollen durch Investitionen in die Flotte und durch Partnerschaften mit Unternehmungen.
In der Realität habe sich jedoch gezeigt, dass es schwierig sei, ein solches Angebot ohne Fördermittel zu betreiben. «Es braucht Zeit, um ein solches System in einer Stadt zu etablieren», sagte Bacher. Während dieser Zeit seien gewisse Fördergelder nötig.
Immer nur Verluste
Publibike war für den gelben Riesen ein finanzielles Desaster, wie «Le Matin Dimanche» berichtet. Die Verluste beliefen sich auf mehrere Millionen Franken. Im Jahr 2014, als Publibike eine Tochtergesellschaft der Post wurde, belief sich das Defizit auf 900'000 Franken. Ein Jahr später waren es bereits 2,9 Millionen Franken. Auch die Geschäftsjahre von 2016 bis 2021 schlossen mit roten Zahlen ab.
Publibike wurde 2011 von PostAuto in Zusammenarbeit mit den SBB und Rent a bike gegründet und ist in 35 Schweizer Gemeinden vertreten. Mit rund 620 Stationen und über 5300 Velos zählt es rund 190'000 Nutzerinnen und Nutzer.
Die künftigen Eigentümer sind neben Bacher der Berner Fahrradspezialist Thomas Binggeli und der IT-Unternehmer Guido Honegger. Publibike soll als Marke erhalten bleiben, die bestehenden Bikesharing-Netze werden weiter betrieben. (SDA/koh)