Die Swisscom-Community zeigt sich enttäuscht. Die Weltmeisterschaft in Katar, die am Sonntag angepfiffen wurde, wird im Schweizer Fernseher nicht in Ultra High Definition (UHD) respektive 4K übertragen. Fussball-Fans müssen sich mit Full-HD zufriedengeben.
«Wir erhalten von der SRG ein Full-HD-Signal, welches wir aufbereiten und an die Kunden weiterverbreiten», sagt eine Sprecherin von Swisscom gegenüber Blick. Auch Salt überträgt die Matches auf den deutsch- und französischsprachigen Sendern in Full-HD. Auf Italienisch gibts die Übertragung gar nur in HD. Auch Sunrise- respektive UPC-Kunden können die WM in HD oder gar nur Standard Definition anschauen, also in Standard-Qualität.
Zu teuer gemäss SRG
Die Übertragungsrechte in der Schweiz hat allein die SRG. «Grundsätzlich wären alle Spiele in UHD verfügbar. Die Kosten pro Spiel sind allerdings sehr hoch. Aus diesem Grund sieht die SRG eine Abnahme der Spiele in UHD nicht vor», heisst es auf Anfrage.
An der WM 2018 hatte die SRG die Spiele noch in Ultra-HD übertragen. «Swisscom verbreitete damals das Signal als einziger Abnehmer», sagt ein SRG-Sprecher.
Dabei ist der Teil, der die Fussball-WM tatsächlich in Ultra-HD verfolgen will, gemäss SRG wohl relativ klein. «Wir haben nicht viele Anfragen bezüglich UHD zur WM», sagt der SRG-Sprecher weiter. Auch bereits die EM 2021 wurde nicht mehr in Ultra-HD angeboten.
Anders sieht es die Swisscom: «Ein gewisser Anteil unserer Kunden interessiert sich sehr wohl für Ultra-HD.»
In Deutschland übertragen die öffentlich-rechtlichen Sender die WM ebenfalls nicht in Ultra-HD. Dafür aber die deutsche Telekom: Sie überträgt alle 64 Spiele in Ultra-HD auf MagentaTV.
Fernseher boomen – wenn auch verhalten
Auch wenn die Spiele nicht in Ultra-HD übertragen werden, setzen sich die Leute ganz offensichtlich trotzdem gerne vor den Fernseher. Der Online-Händler Digitec Galaxus hat im Oktober vor der WM einen Fünftel mehr Fernseher verkauft als üblich.
Die Nachfrage hat aber nicht gleich stark angezogen wie bei anderen Fussball-Spektakeln. 2018 vor der WM in Russland verkaufte Digitec 70 Prozent mehr Leinwände. Dieses Jahr war es lediglich ein Drittel mehr. Grund dafür dürfte aber nicht das Signal sein – sondern zahlreiche negative Schlagzeilen über das Gastgeberland Katar.