Total real am Mobile World Congress in Barcelona: Grinsend schlendert Mark Zuckerberg an 1500 Journalisten und Gästen vorbei zur Bühne. Die Teilnehmer der Samsung-Show am Sonntagabend nehmen keine Notiz vom Facebook-Gründer. Mit Gear VR Brillen-Gehäuse für die virtuelle Realität auf der Nase verfolgen sie gebannt die Präsentation der neuen Geräte des südkoreanischen Smartphone-Marktführers.
Zuckerberg wurde erst bemerkt, als er auf der Bühne ins Mikrophon sprach. Die Überraschung ist ihm gelungen. Auf dem Kongress-Programm ist sein Name erst für Montagabend vermerkt. Sein kurzer Gastauftritt ist natürlich zeitlich exakt mit Samsung abgesprochen.
IMAGE-ERRORPopularität wie ein Popstar: Fotografen und Gäste stürzten zur Bühne, um den 31-jährigen abzulichten. Sein Auftritt stahl den Samsung-Managern ein bisschen die Show. Gleichzeitig postete Zuckerberg ein Foto seines unbemerkten Ganges zur Bühne, das auf Social Media schnell die Runde machte.
Der Facebook-Chef nutzte seinen Gastauftritt - was sonst? – für PR: «Virtuelle Realität ist die nächste Plattform», verkündet er. Zusammen mit dem neuen Galaxy-S7-Smartphones sollen die 3-D-Brillen-Gehäuse ein besseres Erlebnis beim Eintauchen in virtuelle Welten bieten. Der Durchbruch der Technologie wird für das laufende Jahr erwartet.
Euphorisch sein Referat über das Potenzial von VR-Anwendungen. Zu Facebook gehört der Virtual-Reality-Vorreiter Oculus, für den er zwei Milliarden Dollar zahlte und kräftig weiteres Geld investiert. Der Facebook-Chef glaubt an die Zukunft mit virtueller Realität. Ihn reize es, später nicht nur Fotos von ersten Schritten seiner kleinen Tochter Max zu sehen, sondern in die Szene eintauchen zu können, wirbt Zuckerberg.
Zudem verkündet er: bald bringe Facebook das 360-Grad-Live-Videostreaming. Videos mit Rundumsicht können also nicht nur aufgezeichnet und abgespielt werden, sondern auch live über das soziale Netzwerk verbreitet werden. Auch stellt der Facebook-Chef ein eigenes Team für Social Media in der virtuellen Welt auf, kündigt er an.
Und klar: Zuckerbergs Firma Oculus werde bald auch eine virtuelle Brille (Rift) mit eigenem Display statt Einsteck-Smartphone ausliefern. Smartphone-Anbieter HTC kontert in Barcelona Zuckerberg's Ankündigung mit dem Start des Konkurrenzgeräts Vive für Anfang April.
Einen Anreiz gibts für Schweizer Käufer, die vor dem Marktlaunch am 11. März eines der neuen Samsung-Phones vorbestellen: Beispielsweise verspricht Handy-Anbieter Mobilezone eine Gear VR im Wert von 99.95 Franken gratis zur Vorbestellung. (uro)