Über eine Milliarde an die USA
Novartis zu Monsterbusse verdonnert

Es war eine teure Woche für Novartis. In den letzten Tagen hagelte es Bussen wegen Bestechung und Korruption. Nun sind eine Milliarde Dollar fällig.
Publiziert: 02.07.2020 um 14:33 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2020 um 15:18 Uhr
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Zusammen mit dem ehemaligen Tochterunternehmen Alcon wurde Novartis in den USA angeklagt.
Foto: Keystone
Franziska Scheven

Novartis zahlt eine Milliarde Dollar Busse innerhalb von einer Woche. Es geht um zwei Korruptions- und Bestechungsfälle. Beide Male wurde das Unternehmen von den Amerikanern verklagt.

Im ersten Fall hat sich Novartis in zwei Vergleichen aussergerichtlich auf die Zahlung von insgesamt 730 Millionen Dollar an die US-Behörden geeinigt.

Die Woche davor zahlten das Unternehmen und seine frühere Tochter Alcon 345 Millionen Dollar ebenfalls an die Amerikaner. Dabei ging es um Korruptionsvorwürfe in Griechenland.

Bestechung und Korruption

Im ersten Fall geht es hauptsächlich um Bestechung. Novartis soll in den frühen 2000er-Jahren Zehntausende Anlässe mit Ärzten organisiert haben, die angeblich der Weiterbildung dienten. Dabei zahlte der Konzern hohe Rednerhonorare gezahlt und spendierte teure Essen.

Im Gegenzug verkauften die Mediziner vermehrt Novartis-Medikamente. Vor allem Bluthochdruck- und Diabetes-Medikamente wurden verschrieben. Die Kosten dafür sollte dann staatliche Krankenversicherungen zahlen. Die Busse: 678 Millionen Dollar wegen Bestechung und 51,25 Millionen wegen der Übernahme von Kostenbeteiligungen für Medikamente.

Der zweite Fall spielte sich in Griechenland ab und verlief ähnlich. Novartis und die frühere Tochter Alcon sollen Mediziner, Krankenhäuser und Kliniken in dem Land bestochen haben. Im Gegenzug sollten auch sie Novartis-Pharmazeutika und Alcon-Produkte verwenden. Um das ganze zu vertuschen, habe Novartis Bücher und Aufzeichnungen gefälscht.

Gelobt Besserung

Der Konzern übernimmt die Verantwortung für zahlreiche Anschuldigungen und gelobt Besserung. Man wolle «alle Altlasten lösen und das Vertrauen in der Gesellschaft aufbauen», schreibt das Unternehmen.

In Zukunft sollen Produkte nur noch per Webinar vorgestellt werden. So seien Bestechungsversuche schwer durchführbar.

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