Es war irgendwie absehbar: US-Präsident Donald Trump hat die vielversprechenden Daten des Corona-Impfstoffs der US-Firma Moderna für Eigenwerbung genutzt. Historiker sollten sich daran erinnern, dass diese grossartigen Entdeckungen bei Impfstoffen «alle unter meiner Aufsicht gemacht wurden», schrieb Trump auf Twitter. Die US-Regierung hat eine Reihe von Pharmaunternehmen, unter anderem Moderna, mit Milliardenzahlungen und einem Sonderprogramm bei der Entwicklung von Vakzinen unterstützt.
Kurz vor dem Tweet von Trump hat mit dem US-Pharmakonzern Moderna ein weiterer Hersteller Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt: Wirksamkeit 94,5 Prozent laut dem Unternehmen. Der Pharmazulieferer Lonza im Wallis soll den Wirkstoff herstellen. Eine Produktionslinie in Visp ist im Aufbau, und mit der Herstellung will Lonza dort noch in diesem Jahr beginnen.
4,5 Millionen Impfdosen gesichert
Der Bund hat sich bereits im August 4,5 Millionen Impfdosen von Moderna gesichert. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht davon aus, dass im ersten Halbjahr 2021 auch erste Impfungen in der Schweiz durchgeführt werden können.
Der Impfstoff von Moderna ist vergleichsweise lange bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar. Man gehe davon aus, dass das Mittel mRNA-1273 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad stabil bleibe, heisst es in einer Moderna-Mitteilung vom Montag.
«Ein weiterer Grund, hoffnungsvoll zu sein»
Auch der gewählte US-Präsident Joe Biden (77) hat die Fortschritte beim Corona-Impfstoff der US-Firma Moderna begrüsst - die Amerikaner aber zugleich zur Vorsicht angemahnt.
«Die heutige Nachricht zu einem zweiten Impfstoff ist ein weiterer Grund, um hoffnungsvoll zu sein», schrieb Biden auf Twitter. Er lobte die Verantwortlichen für den «Durchbruch», der die Menschen einen Schritt näher an die Bekämpfung des Virus gebracht habe. (pbe)