Jetzt erscheinen Akteure in der Hunderte-Millionen-Affäre im Schweizer Fussball auch auf der Bühne der grossen Weltpolitik: In der Affäre geht es unter anderem um FCB-Präsident Bernhard Burgener (60), den Luzerner Studhalter-Clan von Financier Alexander (49) und seinen FCL-Präsidenten-Bruder Philipp (41). Hauptdarsteller ist seit Langem aber der russische Oligarch Suleiman Kerimow (51), der jetzt ins Visier der US-Regierung geraten ist.
Das ist passiert: In einem am Freitagnachmittag um 14.31 Uhr Schweizer Zeit verschickten Communiqué verkündet das US-Department of the Treasury (Finanzdepartement), verschiedene russische Personen und Firmen zu bestrafen. Dazu gehören sieben Top-Oligarchen, zwölf Firmen aus dem Putin-Umfeld, sieben Offizielle, ein staatlicher Waffenhändler und dessen Tochter-Gesellschaft, eine Bank.
Die Strafen: Alle Besitztümer unter US-Gerichtsbarkeit werden eingefroren, US-Bürger dürfen ausserdem nicht mehr mit ihnen geschäften. Grund für die Sanktionen sind ganz generell die «bösartigen Machenschaften von Russland rund um den Globus», wie es im Communiqué heisst. Erwähnt werden die Besetzung der Krim, die Unterstützung des Assad-Regimes, die Untergrabung westlicher Demokratien und Cyber-Aktivitäten. «Russische Oligarchen und Eliten, die von diesem korrupten System profitieren, werden sich den Konsequenzen nicht mehr länger entziehen können, welche die destabilisierenden Handlungen ihrer Regierung nach sich ziehen», heisst es weiter.
Kerimow und Vekselberg im Fokus
Unter den mit Sanktionen belegten Oligarchen sind auch Viktor Vekselberg (60), der in der Schweiz wohnt und stark investiert ist, und Kerimow, der knietief in eine Geldwäscherei-Affäre verwickelt ist, über die BLICK schon mehrmals geschrieben hat. Unter anderem ist Kerimow mit dem Luzerner Studhalter-Clan eng verbunden. Alexander Studhalter wird beschuldigt, ein Strohmann für illegale Kerimow-Aktivitäten zu sein.
Im Raum steht gar eine mögliche finanzielle Verbindung zu FCB-Burgener und dessen Übernahme-Kampf um den deutschen Medien-Giganten Constantin Medien, in den Studhalter über seine Investment-Firma knapp 100 Millionen Franken investiert. Burgener dementiert eine Verbindung zu Kerimow vehement.
Sowohl Kerimow als auch Alexander Studhalter sassen in den vergangenen Monaten lange in französischer U-Haft und dürfen das Land aktuell nicht verlassen. Studhalter weist generell alle Vorwürfe von sich, war aber für eine Stellungnahme nach den aktuellsten Entwicklungen via seine Anwälte und PR-Leute nicht erreichbar.