Der Flughafen Zürich glich während der Pandemie einer Geisterstadt. Die Check-in-Hallen: leer. Die Gepäckausgabe: gepäcklos. Doch in diesem Sommer ist endlich wieder Leben nach Zürich-Kloten zurückgekehrt. Kinder, die durch die Hallen schreien. Mamis, die ihre Kinder vor der Sicherheitskontrolle schluchzend verabschieden. Und Paare, die sich in der Ankunftshalle in die Arme fallen.
Etwas aber hat sich am grössten Flughafen der Schweiz trotz Rückkehr der Passagiere geändert: die Schnelligkeit. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis man vom Check-in-Schalter den Weg durch die Sicherheitskontrolle, ans Gate und ins Flugzeug findet. «Gerade das Boarding dauert bis zu dreimal so lange», gibt Fabien Müller (35), Supervisor bei Swissport, zu.
Supervisor müssen deeskalieren
Er und die 2000 Swissport-Mitarbeiter in Zürich haben derzeit vor allem eine Aufgabe: kontrollieren, kontrollieren und nochmals kontrollieren. Niemand soll eine Maschine besteigen, der nicht die Einreisebestimmungen des Ziellandes erfüllt. Weil sich diese ständig ändern, ist die Aufgabe für Müller hochkomplex. «Wir müssen die Dokumente der Passagieren kontrollieren und abgleichen. Das benötigt leider seine Zeit.»
Nicht immer haben die Passagiere Verständnis. Gerade wenn sie den PCR-Test vergessen haben oder dieser zu alt ist, kommt es zu Konflikten. «Meine Aufgabe ist es, die Leute zu informieren, wo sie am Flughafen schnell einen Test machen können und wie viel Zeit ihnen bleibt. Mehr kann ich nicht tun», so Müller. Er wurde für solche Fälle extra in Deeskalation geschult.
«Müssen tagtäglich Passagiere ausladen»
Die Corona-Lage und die Einreisebestimmungen überfordern die Leute oft. «Es kommt leider tagtäglich immer wieder vor, dass wir Passagiere ausladen müssen», berichtet Müller. Gerade die Flüge nach London seien ein Stolperstein. «Da reicht eine Impfung mit Covid-Zertifikat eben nicht aus, sondern man benötigt auch noch einen negativen PCR-Test. Viele Leute denken nicht daran», sagt Müller.
Daniel Steffen (56) hat einen ähnlich verantwortungsvollen Job wie Fabien Müller. Er ist Geschäftsführer von Checkport, einer Tochterfirma von Swissport. Steffen erklärt, warum sie die Leute so genau kontrollieren müssen. «Airlines haften, wenn sie Passagiere in ein Land befördern, in das diese nicht einreisen dürfen.» Die Fluggesellschaft geben die Verantwortung durch Subverträge aber an Firmen wie Checkport weiter.