Trotz Trumps Handelskrieg – neuer Rekord im ersten Quartal
Schweizer Exporte in die USA boomen

Die Schweizer Exportwirtschaft trotzt dem von Donald Trump angestossenen Zollkrieg. Sie hat im März wie auch im gesamten ersten Quartal 2025 neue Rekordwerte erzielt. Gerade die Absätze in die USA florieren.
Publiziert: 17.04.2025 um 11:20 Uhr
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Donald Trump hat einen Handelskrieg angezettelt, der die Weltwirtschaft in Nöten bringen könnte.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweizer Exporte erreichen Rekordwerte trotz globalem Handelskrieg
  • Chemie-Pharma-Sektor treibt Wachstum, USA wichtiger Absatzmarkt für Schweizer Produkte
  • Exporte stiegen im März um 12,6% auf 27,6 Milliarden Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Als gäbe es den globalen Handelskrieg nicht, den US-Präsident Donald Trump (78) angezettelt hat: Die Schweizer Exportwirtschaft hat im März wie auch im gesamten ersten Quartal 2025 neue Rekorde aufgestellt. Die hiesigen Ausfuhren stiegen im vergangenen Monat saisonbereinigt um 12,6 Prozent – preisbereinigt beträgt die Zunahme 3,2 Prozent – auf den neuen Rekordwert von 27,6 Milliarden Franken. Dies ist über 3 Milliarden mehr als der bisherige Höchstwert, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. Haupttreiber seien hohe Ausfuhren chemisch-pharmazeutischer Produkte in die USA gewesen.

Im gesamten Startquartal sah es ähnlich aus. Nachdem der Aussenhandel schon im letzten Quartal 2024 zulegte, habe er im ersten Quartal des laufenden Jahres ebenfalls dank dem Chemie-Pharma-Sektor neue Rekordwerte aufgestellt. So stiegen die Exporte in der Periode von Januar bis März saisonbereinigt um 3,6 Prozent auf 74,2 Milliarden (real -5,7 Prozent). Auch die Importe legten mit einem Plus von 5,9 Prozent auf 60,5 Milliarden Franken einen neuen Höchstwert für eine Dreimonatsperiode hin. In der Handelsbilanz resultierte somit ein Überschuss von 13,7 Milliarden Franken.

Exporte in die USA klettern zweistellig

Sämtliche grossen Absatzgebiete wiesen im ersten Quartal einen Anstieg auf. Besonders augenfällig: Gerade die Lieferungen in die USA stechen mit einer Zunahme von 17,4 Prozent heraus. Noch ist also keine Auswirkung von Trumps Zoll-Chaos zu erkennen. Die Ausfuhren Richtung Asien stiegen derweil lediglich um 1,0 Prozent, wobei vor allem Südkorea mit einem Plus von 16,2 Prozent und die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem Anstieg von 10,0 Prozent zur positiven Entwicklung beigetragen haben. Der Export nach China war hingegen mit -1,1 Prozent rückläufig, womit sich der seit drei Quartalen anhaltende Abwärtstrend fortgesetzt habe, schreibt das BAZG.

Die Exporte nach Europa legten mit plus 0,4 Prozent ebenfalls nur leicht zu. Während Italien (+9,0 Prozent), Frankreich (+3,1 Prozent) und Deutschland (+3,0 Prozent) Zuwächse registrierten, brach der Absatz nach Slowenien (-13,5 Prozent) ein.

Medikament-Exporte sind besonders stark gestiegen

Mit Ausnahme der Fahrzeuge wiesen laut BAZG alle Warengruppen im ersten Quartal 2025 einen Exportanstieg aus, wenn auch mit unterschiedlichem Tempo. Mit einer Zunahme von 2,3 Milliarden Franken trugen die chemisch-pharmazeutischen Produkte den höchsten Beitrag zum Gesamtplus bei – allerdings ausschliesslich preisbedingt. Seit dem Schlussquartal 2023 zeige die Entwicklung dieser Gruppe einen deutlich steigenden Gesamttrend.

Zuwächse gab es auch bei Bijouterie und Juwelierwaren, Präzisionsinstrumenten sowie den Sparten Maschinen und Elektronik. Erstgenannte verzeichneten laut Mitteilung damit das dritte Quartalsplus in Folge und den höchsten Auslandabsatz seit dem vierten Quartal 2024. Die Ausfuhren von Uhren hätten eine geringfügige Zunahme ausgewiesen, nachdem sie seit dem ersten Quartal 2024 tendenziell rückläufig gewesen seien.

Auch mehr pharmazeutische Produkte eingeführt

Importseitig verzeichneten im ersten Quartal 2025 alle zwölf Warengruppen eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorquartal und trugen damit zum Rekordergebnis bei. Mit +2,5 Milliarden Franken oder +12,6 Prozent wiesen die Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten das deutlich stärkste Wachstum aus.

Nennenswerte Zuwächse von kumuliert 679 Millionen Franken verbuchten auch die Sparten Energieträger (preisbedingt), Metalle, Fahrzeuge, Präzisionsinstrumente und Nahrungs- und Genussmittel. Letztere legten damit bereits das fünfte Quartal in Folge zu, wie das BAZG konstatiert.

Was die Regionen betrifft, nahmen die Importe aus allen drei grossen Beschaffungsräumen zu. In Europa (+7,6 Prozent) waren erhöhte Bezüge aus Slowenien (Chemie-Pharma), Deutschland, Italien und Frankreich im Gesamtumfang von 2,8 Milliarden Franken ausschlaggebend. Für Deutschland bedeute das Plus von 4,4 Prozent die höchste Zunahme seit drei Jahren.

Auch die Importe aus Asien (+1,0 Prozent) und den USA (+7,2 Prozent) lagen über dem Vorquartalsniveau. In Asien sanken die Einfuhren aus Singapur zwar um weitere 75 Millionen auf noch 313 Millionen – insgesamt ein Rückgang von über zwei Dritteln gegenüber dem ersten Quartal 2024. Demgegenüber stiegen die Importe aus China, welche seit dem zweiten Quartal 2024 kontinuierlich zugenommen haben, um 128 Millionen.

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