Trotz starkem Schneefall
Darum machen viele Skigebiete noch nicht ganz auf

Der Schnee im Flachland macht Lust auf Skifahren. Einige Gebiete ziehen ihren Saisonstart vor. An einen Vollbetrieb ist vielerorts jedoch noch nicht zu denken.
Publiziert: 04.12.2023 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2023 um 09:04 Uhr
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Das Skigebiet Klewenalp-Stockhütte zieht den Saisonstart eine Woche vor. Am kommenden Freitag geht es los. (Archivbild)
Foto: zVg

Die Schweizer Bevölkerung ist in Winterstimmung! Der Schnee liegt aktuell gar im Flachland vor der Haustür und kurbelt das Vermietungsgeschäft bei den Sportgeschäften an. Ab auf die Piste, würde man meinen. Einige Skigebiete haben ihre Saison bereits in den letzten Wochen eröffnet. Ziehen nun weitere Bergbahnen den Saisonstart vor und fahren den Vollbetrieb hoch? Blick hat nachgefragt. 

Einige Skigebiete haben auf den jüngsten Schneefall reagiert und ihren Betrieb zumindest teilweise geöffnet. «Am vergangenen Wochenende haben wir im Skigebiet Saanersloch-Hornberg erfolgreich in die Wintersaison 23/24 gestartet. Circa 4000 Gäste konnten an diesem Wochenende auf bestens präparierten Pisten und unter blauem Himmel ihre Schwünge ziehen», sagt Marketingleiterin Sarah Göschel auf Anfrage der Bergbahnen Destination Gstaad BE. Ab Mitte November ist das Skigebiet jeweils bereit, bei entsprechender Schneelage den Kern der Skipisten im Wochenendbetrieb zu öffnen. Danach wird das Pistenangebot bis zum Vollbetrieb Mitte Dezember kontinuierlich erweitert. 

Aufwendige Vorbereitung

Einfach den Schalter umlegen und in Vollbetrieb gehen, das ist für die Bergbahnen jedoch kaum möglich. Zu aufwendig ist die ganze Planung, die dem Betrieb der Wintersaison vorausgeht. Die Skigebiete müssen das Saisonpersonal auf einen Stichtag hin unter Vertrag nehmen. Beschneiung und Pistenpräparation beanspruchen jede Menge Zeit. Deshalb startet die Saison in Gstaad wie geplant am 16. Dezember. 

Auch die Bergbahnen Klewenalp-Stockhütte in Nidwalden konnten deshalb am letzten Wochenende trotz des schönen Wetters noch nicht mit Pistenspass aufwarten. «Die Revisions- und Vorbereitungsarbeiten müssen seriös abgeschlossen sein, und die Gastronomen brauchen auch Zeit, um sich vorzubereiten», sagt Geschäftsführer Heinz Rutishauser (61). Ab Freitag ist es dann aber so weit. Eine Woche früher als geplant. 

Wochentage rentieren noch nicht

Wer den Saisonstart vorzieht, muss sich auf einen möglichen, frühen Schneefall vorbereiten. Immer mit der Gefahr, dass die Skifahrer trotzdem erst zum offiziellen Termin auf die Pisten können. «Die Planungen für die Destination haben bereits vor drei Jahren mit der Festlegung der Saisonzeiten begonnen. Der Saisonstart wurde damals für Samstag, den 16. Dezember festgelegt, mit der Option vorab Betriebswochenenden anzubieten», führt Daniel Dommann (60), Geschäftsführer der Sportbahnen Melchsee-Frutt aus. Dies werde nun am kommenden Wochenende mit einem leicht eingeschränkten Angebot geschehen.

Eine generelle Öffnung auch unter der Woche biete sich aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen hingegen nicht an, sei doch die Nachfrage an Wochentagen gemessen an den Betriebskosten zu gering. Die Risiken für die Bergbahnen, sich auf einen möglichen, früheren Vollbetrieb vorzubereiten, sind in den meisten Fällen schlicht zu gross. 

Dommann gibt auch zu bedenken, dass bis zum letzten Freitag statt Schnee auch Regen bis in hohe Lagen gefallen ist. «An eine finale Präparation der Pisten war nicht zu denken. Der grosse Schneefall setzte bei uns am Samstagnachmittag ein und führte zu einer guten Schneedecke, allerdings mit einigen Schneeverwehungen und einer erheblichen Lawinengefahr», führt der Bergbahnchef aus.

Präparation, Lawinensprengungen und Pistensicherung sind Arbeiten, die vor dem Saisonstart mehrere Wochen in Anspruch nehmen können. Eine gute Vorbereitung der Saison ist für die Skigebiete zudem für den gesamten Saisonverlauf von zentraler Bedeutung. Dommann: «Je besser der Pistenaufbau gewährleistet wird, desto länger können wir den Gästen ein professionelles Angebot anbieten.»

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