In den vergangenen Monaten kannten die Börsenindexes in Amerika und Europa praktisch nur eine Richtung: nach oben. Doch zuletzt büssten sowohl der US-Leitindex Dow Jones wie auch der SMI der grössten 20 Schweizer Firmen etwas ein. An den Märkten geht die Angst vor der vierten Welle um – begünstigt durch die Delta-Variante und steigenden Fallzahlen. Einige Länder haben in der Folge bereits wieder ihre Pandemie-Massnahmen verschärft.
Doch die Schweizer Ökonomen wollen von Panik nichts wissen. Im Gegenteil: Sie sind auch bei einer vierten Welle zuversichtlich für die hiesige Wirtschaft. «Delta ist nicht der Gamechanger, was die wirtschaftlichen Perspektiven in den entwickelten Ländern angeht», sagt Claude Maurer, Ökonom bei der Credit Suisse, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Dank der Impfkampagne sei es unwahrscheinlich, dass die Regierungen wieder starke Einschränkungen verhängen müssten, um eine Auslastung der Spitäler zu vermeiden.
«Wirtschaft kann besser mit Pandemie umgehen»
Auch Jan-Egbert Sturm von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zeigt sich im Bericht optimistisch. «Die Wirtschaft kann mittlerweile besser mit der Pandemie umgehen.» Die Industrie habe nach der Schockwelle im Frühling 2020 gelernt, wie sie mit Abläufen wie etwa der Lieferkette umgehen müsse.
Trotzdem könnten einzelne Wirtschaftszweige unter einer vierten Welle mehr leiden als andere. Die Reisebranche etwa. Es war denn auch nicht erstaunlich, dass zuletzt Airlines wie Lufthansa oder Dutyfree-Händler wie Dufry an den Börsen abgestraft wurden. Im Grossen und Ganzen zeigen sich die Ökonomen aber zuversichtlich. Ihre Nachricht: Die Schweizer Wirtschaft kann Corona! (nim)