Der im Iran festgehaltene Franzose Louis Arnaud (35) ist nach Angaben seiner Familie zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. «Diese Verurteilung bedeutet eine Verletzung der Menschenrechte», erklärte seine Mutter Sylvie Arnaud in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung. «Die Vorwürfe von Propaganda und Bedrohung der Staatssicherheit sind völlig haltlos», schrieb sie im Namen eines Unterstützungskomitees. Im Iran gab es zunächst keine Bestätigung dafür.
Die Vorwürfe seien in einem Verfahren gegen ihn erhoben worden, ohne dass er die Möglichkeit zu seiner Verteidigung bekommen habe, erklärte seine Mutter. Arnaud war im September 2022 im Iran festgenommen worden, als er das Land im Rahmen einer Weltreise besuchte. Er befindet sich derzeit im berüchtigten Evin-Gefängnis von Teheran.
«Traum wurde zum Albtraum»
Das französische Aussenministerium zeigte sich «höchst besorgt». «Die haltlose Verurteilung und der fehlende Zugang zu einem Rechtsbeistand sind nicht hinnehmbar», hiess es in einer Stellungnahme. Frankreich fordere die Freilassung «aller willkürlich im Iran inhaftierten Franzosen».
Arnaud sei zu der Reise aufgebrochen, «um den kulturellen Reichtum der Welt kennenzulernen», erklärte seine Mutter. Er habe immer davon geträumt, in den Iran zu reisen, wegen der Geschichte des Landes und der Gastfreundschaft seiner Einwohner. «Sein Traum wurde zum Albtraum, indem er ungerechtfertigt inhaftiert und nun zu Unrecht verurteilt wurde», betonen seine Unterstützer.
Neben Arnaud sind mehr als zehn Staatsangehörige der westlichen Welt im Iran inhaftiert, unter ihnen auch der Deutsche Jamshid Sharmahd, der nach Angaben seiner Tochter wegen einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung und mangelnder medizinischer Versorgung in Lebensgefahr ist. Menschenrechtsorganisationen und die Angehörigen werfen dem Iran vor, die ausländischen Häftlinge als Erpressungsmittel in internationalen Verhandlungen einzusetzen. (AFP)