Preis für geistige Freiheit
EU ehrt Mahsa Amini posthum mit dem Sacharow-Preis

Die vor gut einem Jahr gestorbene kurdische Iranerin Mahsa Amini bekommt posthum den Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte verliehen.
Publiziert: 19.10.2023 um 14:38 Uhr
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Die Kurdin Amini starb am 16. September 2022 in Polizeigewahrsam.
Foto: Julien de Rosa

Mit ihr werde die iranische Frauenbewegung geehrt, teilte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Donnerstag in Strassburg mit. «Frauen. Leben. Freiheit», schrieb Metsola im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit Blick auf den Slogan der Massenproteste im Iran, die nach Aminis Tod ausgebrochen waren. 

«Der brutale Mord von Jina Mahsa Amini markiert einen Wendepunkt», sagte Metsola. «Er hat eine Bewegung von Frauen ausgelöst, die in die Geschichte eingeht», fügte sie hinzu. Der Slogan «Frau-Leben-Freiheit» sei ein Aufruf geworden «für alle, die die Gleichheit, die Würde und die Freiheit aller Menschen im Iran verteidigen».

Die 22-jährige Amini war im September 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei wegen eines angeblich zu locker getragenen Kopftuchs gestorben. Nach Angaben ihrer Familie starb sie nach Misshandlung durch die Sittenpolizei, die iranischen Behörden weisen das zurück.

Eine Zeremonie zu der Preisverleihung ist für den 13. Dezember geplant. Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 35 Jahren an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Menschenrechte und die Meinungsfreiheit einsetzen. Er ist mit 50'000 Euro dotiert.

(AFP)

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