Bevor man in den Zug einsteigt noch schnell das Ticket auf dem Handy lösen. So machen es bereits tagtäglich viele Pendlerinnen und Pendler. Wer will, kann das Ticket aber auch am Schalter oder Ticket-Automat lösen.
Nicht so mit dem neuen Halbtax Plus, das es ab dem 12. Dezember zu kaufen gibt: Wer vom Guthaben profitieren will, muss das Ticket digital lösen – am besten per «Easyride-Funktion» der SBB.
Tickets automatisch abgerechnet
Damit aber nicht genug: Die Allianz Swisspass plant ihr ganz eigenes Ticketsystem mit dem Namen «Myride». Dabei sollen Zug- und Busfahrende per Handy automatisch verfolgt werden. Abgerechnet wird dann ebenfalls direkt über das Smartphone, schreibt CH Media. Der Passagier muss sich also um nichts mehr kümmern.
Die SBB sind noch bis Ende Jahr damit beschäftigt, alle Wagen mit Bluetooth-Sendern auszustatten. Damit sollte das Handy – auch ohne die App zu starten – erkennen, wo die Reisenden ein- und aussteigen.
Nächsten Frühling startet ein sogenannter Feldtest in der Branche. «Erste Elemente des E-Tarifs werden frühestens zwei Jahre nach einer erfolgreichen Testphase am Markt angeboten», schreibt die Branchenorganisation Alliance Swisspass.
Allianz will eigenes System
Auf der Beschaffungsplattform Simap findet sich seit kurzem eine Ausschreibung der Allianz Swisspass, die auf die Ticketkauf-Revolution hindeutet: Man will herausfinden, was bei der digitalen Reiseabwicklung technologisch alles möglich ist. Stichwort: «smartphonebasierte Ortungssysteme». Man will aber keineswegs ein bestehendes System kaufen, heisst es im Artikel weiter. Stattdessen will man eine «brancheneigene Lösung».
Ab 2035 will die Allianz Swisspass nur noch digitale Tickets verkaufen. Für Personen, die kein Mobiltelefon besitzen oder weiterhin bar bezahlen möchten, soll es Zwischenlösungen geben. Beispielsweise soll man weiterhin am Perron ein Billett lösen können. Also Vorbild zählt hier der Kanton Graubünden. (kae)