Teuer-Schock nach Ferienende
Was dir blüht, wenn du die Verkehrsbusse aus dem Ausland «vergisst»

Bei manchen gehören sie zu den Ferien wie die Koffer für die Reise: Verkehrsbussen im Ausland. Warum es ratsam ist, die Strafe zügig zu begleichen.
Publiziert: 28.07.2023 um 08:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2023 um 08:51 Uhr
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In Frankreich gebüsst, aber zu Hause nicht gezahlt: Das kann teuer werden.
Foto: Keystone
Ulrich Rotzinger

Diese Souvenirs gehören wohl zu den unbeliebtesten: Verkehrsbussen. Zu schnell gefahren in der französischen Provence (ab 135 Euro), falsch parkiert in Italiens Hauptstadt Rom (ab 45 Euro), in Spanien die rote Ampel «übersehen» (ab 200 Euro) – das alles geht ins Geld.

Erst einmal abwarten, nicht bezahlen, unbezahlt vergessen – das scheint verlockend. «Davon würde ich dringend abraten, das könnte schnell sehr teuer werden», sagt Alessandro Guarino von der Rechtsschutz-Tochter des Versicherers Axa.

Laut dem Juristen und Mobilitätsexperten müssen Nichtzahler mit sehr hohen Mahngebühren rechnen. Das gilt vor allem für Italien, hält das Bundesamt für Polizei fest. Guarino verweist auf eine italienische Spezialität: Nachts können Bussen einen Drittel höher ausfallen als am Tag.

Ärger bei erneuter Einreise

Das Fedpol hat letzte Woche seine Internetseite für Bussen aus dem Ausland aktualisiert. Es heisst: «Im Ausland ausgestellte Bussen sollten immer an die ausstellenden ausländischen Behörden bezahlt werden.» Anderenfalls drohen Halterinnen und Haltern Ärger bei der erneuten Einreise ins Land. Besonders hartnäckig sind die Niederländer: Hier warnt das Fedpol bei Nichtzahler gar vor einer Ausschreibung in einem internationalen Fahndungssystem.

Die Strafen reichen von einer Nachzahlung der Busse bis hin zu einigen Tagen Haft. Doch auch eine Einreiseverweigerung oder die Beschlagnahmung des Fahrzeugs sind laut Axa-Rechtschutz-Tochter möglich.

Rabatte reduzieren den Ärger

Immerhin: Zügiges Bezahlen wird in verschiedenen europäischen Ländern mit einem Rabatt belohnt. Die Axa nennt hier Spanien, Griechenland und Slowenien, wo sich die Busse um die Hälfte reduziert, wenn sie innerhalb von zwanzig, zehn und acht Tagen beglichen wird. Auch Italien, Frankreich, die Türkei und Belgien kennen Rabatte.

Auch auf der Website des deutschen ADAC wird nicht empfohlen, die Busse auszusitzen. Aufpassen sollte man bei Forderungen für Parkverstösse in Kroatien, die Notare und Anwälte aus dem kroatischen Pula verschicken: «Bei ausstehenden Parkgebühren von 10 bis 40 Euro verlangen sie bis zu 500 Euro an zusätzlichen Gebühren – unter anderem für Rechtsverfolgungskosten.»

Dann lieber in den sauren Apfel beissen, Busse begleichen – und sich die gute Ferienlaune nicht vermiesen lassen.


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