Eine weitere Hürde ist genommen: Die Wettbewerbskommission hat ihr Einverständnis zum Sunrise-UPC-Deal gegeben. Mit dem Vollzug der Transaktion wird nun bis Ende November 2019 gerechnet.
Aus Weko-Sicht spricht nichts gegen den Deal: «Der Zusammenschluss führt in keinem der analysierten Märkte zur Begründung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung.» Im Gegensatz zum untersagten Deal zwischen Sunrise und Orange würden sich in diesem Fall die beiden Parteien in vielen Bereichen ergänzen. Die Kommission verspricht sich vom Zusammenschluss eine Belebung des Marktes.
Sunrise zeigt sich in einer Medienmitteilung erfreut über den Entscheid. CEO Olaf Swantee spricht von einem Meilenstein auf dem Weg zu «New Sunrise». Sie würden mit Hochdruck an der Integration der UPC Schweiz in die vergrösserte Sunrise arbeiten. «New Sunrise wird dadurch Marktanteile gewinnen und ein starker Partner für die Schweizer Wirtschaft sein», sagt Swantee.
Nächster Termin im Oktober
Wie bereits bekannt, müssen die Aktionäre von Sunrise in einem nächsten Schritt an einer ausserordentlichen Generalversammlung über die erforderliche Kapitalerhöhung entscheiden. Diese wird laut Mitteilung voraussichtlich am 23. Oktober 2019 stattfinden.
Ganz ohne Misstöne und Widerstände ist die 6,3 Milliarden Franken schwere Übernahme aber nicht unterwegs. In den letzten Wochen meldeten verschiedene Aktionäre Vorbehalte an. Dabei zeigt sich vor allem der grösste Aktionär, die deutsche Freenet kritisch. Unter anderem sei der Kaufpreis zu hoch. Um den Kauf finanzieren zu können, muss Sunrise eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken vornehmen. Das will Freenet ablehnen.
Befürworter melden sich
Unterstützt wird Freenet vom aktivistischen Investor Active Ownership Capital (AOC) und weiteren Aktionären. Neben dem Preis stören sie sich vor allem am Volumen der geplanten Kapitalerhöhung.
Jüngst haben sich aber auch Befürworter der Transaktion zu Wort gemeldet. «Die Transaktion macht strategisch extrem viel Sinn», sagte etwa einer der zehn grössten Aktionäre der Nachrichtenagentur Reuters. Diesem hätten sich zwei weitere der 20 gewichtigsten Anteilseigner angeschlossen. (jfr/SDA)