Tech-Unternehmer schäumt vor Wut
US-Richterin kippt Musks milliardenschweres Gehaltspaket bei Tesla

Schlechte Nachrichten für den reichsten Mann der Welt: Ein US-Gericht hat das Milliarden-Gehaltspaket von Tesla-Chef Elon Musk bei dem Elektroautopionier für ungültig erklärt. Der lässt seinem Ärger freien Lauf. Ist Musk bald nur noch der drittreichste Mensch der Welt?
Publiziert: 31.01.2024 um 02:14 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2024 um 07:35 Uhr
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Elon Musk soll bei seinem Elektroautobauer Tesla viel weniger verdienen, hat eine US-Richterin entschieden.
Foto: DUKAS

Ein US-Gericht hat das milliardenschwere Gehaltspaket von Tesla-Chef Elon Musk (52) bei dem Elektroautopionier für ungültig erklärt. «Das Urteil fällt zugunsten des Klägers aus», erklärte Richterin Kathaleen McCormick im Bundesstaat Delaware am Dienstag.

McCormick gab damit einem Tesla-Anleger Recht. Musk und Tesla hätten nicht zeigen können, dass die 2018 vereinbarte Entlohnung – ein Aktienpaket mit einem heutigen Wert von geschätzt 56 Milliarden Dollar – «fair» sei.

Der Tesla-Anleger Richard Tornetta war gegen Musk, Tesla und mehrere Mitglieder des Tesla-Verwaltungsrats vor Gericht gezogen. Tornetta warf dem reichsten Mann der Welt eine «ungerechtfertigte Bereicherung» vor. Der Unternehmenschef habe dem Tesla-Verwaltungsrat, der nicht ausreichend unabhängig gewesen sei, damals seine Bedingungen auferlegen können.

Musk schiesst scharf

Musk kanns nicht fassen. Zunächst reagierte er auf der Plattform X, die ihm gehört, mit einem kurzen Satz auf die Entscheidung der Richterin: «Meldet euer Unternehmen nie im Bundesstaat Delaware an.»

Kurze Zeit später doppelte Musk nach: «Ich empfehle die Gründung einer Gesellschaft in Nevada oder Texas, wenn ihr es vorzieht, dass Aktionäre über Angelegenheiten entscheiden.»

Dann stellte Musk folgende Umfrage auf X online: «Soll Tesla seinen Unternehmenssitz nach Texas verlegen?» Das Votum der User scheint klar: 90 Prozent sagen: ja. Schliesslich postete Musk dann noch einen «Wall Street Journal»-Artikel mit dem Titel: «Delaware bemüht sich, Unternehmen zu vertreiben.»

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Hält Milliarden-Salär für gerechtfertigt

Vor Gericht hat der Multimilliardär 2022 bei einer Befragung sein Tesla-Gehaltspaket verteidigt. Als das Aktienpaket 2018 beschlossen worden sei, hätten Investoren gedacht, «dass wir scheitern und Bankrott gehen werden», sagte Musk. «Wir waren damals in einer ziemlich harten Lage, wir verloren viel Geld. Die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens war extrem niedrig.»

Die Automobilindustrie habe sich lange Zeit über Tesla lustig gemacht, sagte Musk weiter. «Sie dachten, Elektrofahrzeuge sind ein Witz.» Der Durchbruch sei Tesla erst mit dem gewaltigen Erfolg seines Model 3 gelungen.

Bald nur noch drittreichster Mensch der Welt?

Bei dem gerichtlich gekippten Vergütungsplan für Musk handelt es sich um das grösste Gehaltspaket der Geschichte.

Durch das Urteil könnte das Nettovermögen des Tech-Milliardärs auf 154,3 Milliarden US-Dollar sinken. Musk wäre damit nur noch die drittreichste Person der Welt.

Die Tesla-Optionen waren einer von Musks wertvollsten Vermögenswerten. Ohne sie sinkt sein derzeit geschätztes Nettovermögen von 205 Milliarden Dollar um rund ein Viertel. Damit würde er laut dem Bloomberg Billionaires Index hinter den neu reichsten Mann Bernard Arnault (185 Milliarden Dollar) und Jeff Bezos (184 Milliarden Dollar) zurückfallen. Dies, nachdem Musk in den letzten Jahren meist auf Platz 1 stand. (kes/SDA)

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