Bilder von Handy zu Handy übermitteln war 2002 eine Neuheit. 20 Jahre später soll nun alles vorbei sein mit dem Multimedia Messaging Service (MMS). Weil beinahe niemand mehr den Dienst nutzt, schaltet ihn die Swisscom per Januar 2023 endgültig ab.
MMS ist am Ende. Obschon seit 2013 über 63 Millionen MMS-Nachrichten verschickt wurden, nimmt die Beliebtheit immer mehr ab. Anstatt nochmals viel zu investieren, habe man sich entschieden, die Ressourcen in innovativere Themen zu stecken, sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk zu «20 Minuten». Vielmehr als MMS werden heutzutage Messengerdienste wie Whatsapp, Threema oder Telegram genutzt.
Kunden erhalten Hinweis
Bereits im März wird Swisscom den MMS-Viewer offline stellen. Dieser ermöglichte es allen, die MMS-Dateien mithilfe eines Weblinks anzuschauen. Zurzeit funktioniert noch alles. Swisscom-Kunden erhalten künftig eine Info in der Nachrichten-Applikation, dass der Dienst bald abgestellt wird.
Wer trotzdem noch MMS versenden will, wird enttäuscht. Die Dateien können überhaupt nicht mehr verschickt oder empfangen werden. Swisscom sagt zu «20 Minuten»: Auch MMS von einem Konkurrenzanbieter auf ein Swisscom-Gerät können nicht empfangen werden – ausser der Anbieter biete eine Umgehung an.»
Anders sieht es bei der Konkurrenz aus. Sunrise-UPC-Sprecher Rolf Ziebold sagt: «Derzeit ist bei uns noch keine Abschaltung des MMS-Dienstes geplant.» Man werde die Entwicklung beobachten und zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls neu evaluieren. Ähnlich tönt es bei Salt-Sprecherin Viola Lebel: «Wir haben diesbezüglich noch kein Zeitplan festgelegt.» Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass Salt den MMS-Dienst im «kommenden Jahr einstellen» werde.(mrl)