Darum gehts
- Sympany-Krankenkasse hat Probleme bei der Bearbeitung von Rückforderungen
- Verzögerungen durch Kundenwachstum und erhöhte Anzahl von Anfragen
- Sympany hatte im letzten Jahr 209'000 Grundversicherte
Belege einscannen, hochladen und im besten Fall eine Rückerstattung erhalten – so einfach sollte es bei Krankenkassen sein. Viele Versicherte erledigen das heute bequem via App. Doch bei der Krankenkasse Sympany mit Sitz in Basel läuft derzeit wenig rund. Wie Blick-Leser berichten, dauert die Bearbeitung ihrer Rückforderungen ungewöhnlich lange.
«Es ist mühsam und nervt einfach nur noch! Ich musste meine Anträge mehrmals hochladen und warte auch Wochen später immer noch auf den Bescheid», schreibt ein Blick-Leserreporter. Was ist bei Sympany los?
Auf Blick-Anfrage bestätigt Sprecherin Jacqueline Perregaux die Probleme: «Es trifft zu, dass es zurzeit bei der Belegverarbeitung zu Verzögerungen kommt. Dies ist einerseits auf ein grosses Kundenwachstum auf 2025 zurückzuführen, andererseits verzeichnen wir momentan bedeutend mehr Kunden-Anfragen und eingereichte Rückforderungsbelege als gewöhnlich.»
Sympany stellt kurzfristig neue Angestellte ein
Der erste Punkt lässt aufhorchen. Als die Zeitungen von «CH Media» Anfang März eine Auswertung publizierten, welche Schweizer Krankenkassen am meisten Kunden gewonnen oder verloren haben, war Sympany die einzige Kasse, die keine Zahlen offenlegen wollte. Ihr Bestand vor einem Jahr betrug 209'000 Grundversicherte. Diese Zahl dürfte seit letztem Herbst deutlich gestiegen sein.
Gegenüber Blick bestätigt Sympany das grosse Kundenwachstum. Und verspricht Verbesserungen. «Wir arbeiten intensiv daran, den Rückstand aufzuholen und haben dazu bereits die Anzahl Mitarbeitende vorübergehend erhöht», so Sprecherin Jacqueline Perregaux. Diese Massnahme zeige bereits Wirkung, auch wenn es bis zur «kompletten Behebung» noch ein bisschen dauern wird.
Brauchts langfristig mehr Mitarbeitende?
Und sie stellt klar: «Die längere Bearbeitungsdauer betrifft insbesondere Belege, die manuell geprüft werden müssen – beispielsweise, wenn der Scan schlecht lesbar ist oder wenn die Belege unvollständig sind.» Rückforderungsbelege, die automatisch verarbeitet werden können, würden deutlich schneller bearbeitet werden.
Langfristig mehr Mitarbeitende einzustellen, ist für Sympany keine Lösung. Es brauche Zeit, bis neue Angestellte ausreichend geschult und eingearbeitet seien. «Und es hat direkte Auswirkungen auf die Höhe der Verwaltungskosten», so Perregaux.