Konkret hat die von Haefner kontrollierte BigPoint Holding AG einen Anteil von 8,07 Prozent an die PCS Holding von Peter Spuhler veräussert. Damit sinkt der Anteil von BigPoint laut einer Mitteilung vom Montag auf unter einen Drittel.
Haefner erfüllt somit eine Auflage der Finma. Diese hatte im Dezember 2019 bestimmt, dass Haefner ein Pflichtangebot für die Aktien von Swiss Steel unterbreiten müsse, falls der Stimmrechtsanteil bis Ende 2024 nicht unter einen Drittel sinke. Haefner hält nach eigenen Angaben nach dem Verkauf an Spuhler noch 32,73 Prozent an Swiss Steel.
Der Anteil von Spuhlers PCS Holding an Swiss Steel steigt derweil auf über 20 Prozent, wie es in einer Mitteilung von Swiss Steel vom Montag heisst.
Die PCS Holding wolle ihre Position als langfristig orientierte Ankeraktionärin des traditionsreichen Unternehmens und ihr «volles Vertrauen in das weitere Potenzial des Unternehmens als führender Hersteller innovativer Lösungen im Bereich Spezialstahl» unterstreichen, teilte die PCS Holding mit.
Ausnahmebewilligung nach einer Kapitalerhöhung
Auslöser für die nun erfüllte Auflage der Finma an Haefner war eine Ausnahmebewilligung nach einer Kapitalerhöhung, bei der dieser seinen Anteil ausbaute. Weil die Firma ein Sanierungsfall sei, müsse Haefner trotz eines Anteils von über einem Drittel kein Kaufangebot an alle Aktionäre machen, hatte die Behörde damals bestimmt. Üblicherweise löst das Überschreiten der Ein-Drittel-Schwelle bei kotierten Firmen ein Pflichtangebot aus.
Ein solches Angebot hatte insbesondere ein anderer Swiss-Steel-Grossaktionär gefordert: der russische Milliardär Viktor Veskelberg, der via seine Liwet-Holding ein Viertel der Anteile besitzt. Er hatte sich zuerst mit Haefner einen Kampf um die Vorherrschaft bei Swiss Steel sowie um Kapitalerhöhungen geliefert und dann versucht durchzusetzen, dass Haefner doch noch ein allgemeines Pflichtangebot an alle Swiss-Steel-Aktionäre unterbreiten müsse.
Er verzichtete dann allerdings im Frühling 2021 nach diversen juristischen Vorstössen auf weitere rechtlicher Schritte, weil Haefner seine Beteiligung auf unter 50 Prozent reduzierte. Haefner war infolge der Kapitalerhöhungen und der Übernahme von Anteilen der Gründerfamilie vorübergehend Mehrheitsaktionär geworden.
Aus der Klemme half schon damals Peter Spuhler, indem er Haefner ein Aktienpaket von 10 Prozent abkaufte. Dies stellte Vekselberg zufrieden. «In der Sache ist die ungünstige Machtballung beendet, und zudem erfährt Swiss Steel eine klare strategische Aufwertung mit der Einbindung eines Industriellen mit dem Renommée eines Peter Spuhlers», kommentierte er damals den Schritt. (SDA)