Zirkus Beat Breu hat Gegenwind
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Polizeikontrolle ohne Grund:Zirkus Beat Breu hat Gegenwind

Stundenlange Razzia bei Zirkusdirektor Beat Breu
«Da hat es jemand auf mich abgesehen!»

Der Zirkus von Radlegende Beat Breu wurde am Donnerstag von Polizei, Zoll und Arbeitsinspektorat durchsucht. Er glaubt zu wissen, wer dahintersteckt, wie er im Gespräch mit BLICK sagt.
Publiziert: 16.08.2019 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2019 um 10:20 Uhr
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Beat Breu lässt sich wegen der Razzia die gute Laune nicht verderben.
Foto: Thomas Meier
Patrik Berger und Julia Fritsche

Friedlich steht der Circus Beat Breu auf einer Wiese am Waldrand in Herblingen bei Schaffhausen. Die ersten Artisten kriechen gestern um 10 Uhr aus den Wohnwagen, trinken einen Kaffee und machen sich an die Arbeit. 24 Stunden zuvor war an Arbeiten nicht zu denken. Kurz nach dem Mittag tauchen aus dem Nichts Polizei, Zoll und das kantonale Arbeitsinspektoriat auf. Bei der Kontrolle ging es um die Einfuhr und Verzollung der Zirkusfahrzeuge, deren Betriebssicherheit und um mögliche arbeitsrechtliche Verstösse.

Zirkusdirektor Beat Breu (61) erinnert sich: «Sie sind plötzlich mit drei Autos vorgefahren. Sicher zehn Personen sind auf dem Areal rumgestiefelt. Polizisten sind unter die Lastwagen gekrochen, haben Fahrerkabinen untersucht und Reifen kontrolliert», sagt er. Gefunden hätten sie aber nichts. «Alle Fahrzeuge dürfen weiterfahren», sagt die Radlegende.

«Die Razzia hat fünf Stunden gedauert»

Die Kontrollen haben den Zeitplan des Zelt-Aufbaus zünftig durcheinandergebracht. «Die Razzia hat geschlagene fünf Stunden gedauert. Sie haben uns verboten, weiter am Zeltaufbau zu arbeiten. Das nervt!» Nur mit einem extra Effort wurde alles auf die Premiere hin fertig.

Eine Sprecherin der Schaffhauser Polizei sagt: «Es war keine Razzia, sondern eine reine Routinekontrolle.» Es sei um die Betriebssicherheit der Fahrzeuge gegangen. Vorläufiges Resultat der Kontrolle: «Einige Dokumente für die Fahrzeuge fehlen noch.»

Kein Strafverfahren eröffnet

Gegenüber BLICK bestätigt der Zoll die Kontrolle. Zu allfälligen Verstössen will ein Sprecher nichts sagen: «Die Auswertung der Aktion läuft noch, weshalb wir momentan keine Angaben hierzu machen können.» Es seien aber weder Waren beschlagnahmt, noch ein Strafverfahren eröffnet worden.

Breu erstaunt das nicht. «Wir haben nichts zu verbergen, und wir haben nichts verbrochen», sagt er. Für ihn ist klar, weshalb all die Beamten seinen Zirkus durchsucht haben: «Da hat es jemand auf mich abgesehen! Wir stehen dermassen im Gegenwind und haben so viele Probleme, das kann kein Zufall sein!» Wem er das zutraut, will Breu nicht verraten.

«Nicht das Ende meiner Zirkusträume»

Für ihn ist klar: Er wird den Bettel deswegen nicht hinwerfen. «Das ist noch längst nicht das Ende meiner Zirkusträume. Die lasse ich mir nicht nehmen. Aber dass es so schwierig wird, damit habe ich nicht gerechnet.» Trotzdem will Breu die Tournee zu Ende spielen.

Auch wenn die Besucherzahlen beim Start in Winterthur ZH nicht berauschend waren. Nach der rauschenden Premiere mit 600 geladenen Gästen sind die Zahlen eingebrochen. Am letzten Freitag lösten 70 Zirkusfans ein Ticket. «100 Eintritte müssen wir verkaufen, um schwarze Zahlen zu schreiben», rechnet Breu vor. Der Daueroptimist ist zuversichtlich, dass die Schaffhauser dieser Tage in Scharen ins Zelt strömen.

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