Straflose Selbstanzeigen
Nach Zürich und dem Tessin auch im Kanton Bern viele Selbstanzeigen

Seit es die straflose Selbstanzeige gibt, wird das Instrument rege genutzt. Der Automatische Informationsaustausch von Bankdaten macht dabei weiter Druck auf Steuersünder. Nach Zürich und Tessin veröffentlicht die Steuerverwaltung Bern jetzt aktuelle Zahlen.
Publiziert: 24.01.2019 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2019 um 15:49 Uhr
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Die Steuererklärung ist für viele eine Belastung.
Foto: Keystone

Im Kanton Bern haben sich im vergangenen Jahr erneut viele reuige Steuersünder selbst bei den Behörden angezeigt: 3460 straflose Selbstanzeigen gingen ein. Berner Steuersünder haben Vermögenswerte von rund 550 Millionen Franken deklariert.

Wie die bernische Steuerverwaltung an der Jahresmedienkonferenz bekannt gegeben hat, werden diese Vermögenswerte beim Kanton Bern und den bernischen Gemeinden einen Ertrag von 23,7 Millionen Franken abwerfen. Der grösste Fall bringt 4,5 Millionen Franken ein, der kleinste 100 Franken.

Straflose Selbstanzeigen zeigen Wirkung

Absolutes Rekordjahr in Sachen straflose Selbstanzeigen war im Kanton Bern das Jahr 2017. Damals gingen 4550 Anzeigen ein, die Vermögenswerte von rund 755 Millionen Franken betrafen.

Das Instrument der straflosen Selbstanzeige gibt es in der Schweiz seit 2010. Es steht den Steuerpflichtigen einmal im Leben zur Verfügung. Die reuigen Steuersünder werden zwar nicht gebüsst, müssen aber ihr Vermögen – inklusive Verzugszins – nachträglich versteuern.

Erneut viele Selbstanzeigen

In letzter Zeit nimmt die Zahl der Selbstanzeigen auch in anderen Kantonen zu. Dies wegen der Einführung des Automatischen Informationsaustauschs der Schweiz mit anderen Ländern.

Ende Dezember 2018 wurde den bernischen Steuerbehörden rund 92'400 Konten bernischer Steuerpflichtiger aus 34 Ländern gemeldet. Weitaus am meisten Konten befinden sich in Deutschland (rund 56'000), gefolgt von Spanien (7431) und Portugal (7373). Nur auf Rang 6 liegt Frankreich (3373).

Wenig Konten mit viel Geld

Berns Steuerverwalter Claudio Fischer sagte vor den Medien, eine Erklärung für die relativ geringe Zahl der Meldungen aus Frankreich habe er nicht. «Etwas ernüchternd» sei, dass mehr als die Hälfte der Konten weniger als 1000 Franken aufweisen. Nur auf 0,4 Prozent der gemeldeten Konten liegt mehr als eine Million.

Es sind Daten aus dem Jahr 2018, so dass der Abgleich mit den Steuerklärungen erst im Verlauf dieses Jahres, nach Eingang der Steuererklärungen 2018, möglich wird. Im Kanton Bern können Steuerpflichtige ab diesem Jahr erstmals ihre Steuerklärung von A bis Z, also inklusive Belege, auf elektronischem Weg einreichen. (SDA/nwa)

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