«Quarantäne für Kinder macht keinen Sinn»
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Schule und Corona:«Quarantäne für Kinder macht keinen Sinn»

Stellt Schulweisungen in Frage
Impfchef Berger will Quarantäne für Kinder abschaffen

Kinder aus dem Unterricht zu nehmen wegen Corona-Fällen im Schulhaus? Dagegen stellt sich der Präsident der Schweizer Impfkommission. Er sagt: «Die Quarantäneregelung bei Kindern macht momentan wenig Sinn.»
Publiziert: 09.09.2021 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2021 um 15:10 Uhr
Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission, stellt sich gegen die Maskenpflicht für Kinder.
Foto: Keystone

Sein Wort hat Gewicht, seine Forderung ist brisant. Gerade deshalb, weil viele Kantone es derzeit den Schulen überlassen, wie sie mit der Masken- und Quarantänepflicht umzugehen haben. Christoph Berger (59), der höchste Impf-Verantwortliche der Schweiz, hat bei der Quarantäne für Kinder eine klare Haltung: Sie ist überflüssig!

Gegenüber der «Rundschau» sagt Berger, Präsident der Schweizer Impfkommission: «Die Quarantäneregelung bei Kindern macht momentan wenig Sinn.»

Die Ansteckungen unter den Kleinen sei kein Problem, weil die Gefahr für schwere Covid-Verläufe minimal ist. In einer aktuellen Studie der Uni Zürich hätten zwei von hundert Kindern nach einer Corona-Infektion noch etwas länger Symptome aufgewiesen, so Berger.

Berger appelliert an Eigenverantwortung der Eltern

Problematisch werde es nur, wenn gefährdete Personen durch Kinder angesteckt würden. «Das zu unterbinden liegt aber in der Eigenverantwortung der Eltern», sagt Berger. Der Schulbetrieb müsse aufrechterhalten bleiben.

Mit repetitivem Testen, ergänzt durch regelmässiges Lüften und viel Händewaschen, könnten Eltern ihre Kinder bedenkenlos in die Schule schicken. «Das Wichtigste für die Kinder ist, dass sie einen geregelten Alltag haben und in die Schule gehen können», sagt Berger in der «Rundschau» weiter.

«Mein Kind ist nicht für deine Gesundheit verantwortlich»

Quarantäne für ganze Klassen? In seinen Augen sei dies derzeit auch nicht nötig, sagt Berger. Masken, zum Beispiel für Primarschüler – derzeit etwa an Schulen in Winterthur ZH eingeführt – brauche es nicht. «Es reicht, wenn die Schulen die Kinder jede Woche testen, um grosse Ausbrüche zu vermeiden.»

Quarantäne statt Klassenzimmer, so heisst es derzeit an vielen Schulen. Das Thema wird derzeit auch auf sozialen Medien von Eltern und Lehrpersonen heiss diskutiert.

«Mein Kind ist nicht für deine Gesundheit verantwortlich», schreibt eine Mutter stellvertretend auf Twitter. «Schluss mit Maskenzwang an Schule. Schluss mit Quarantäne für gesunde Kinder.» Damit spricht sie vielen anderen aus der Seele. (uro)

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